Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung

Forschungsprojekt: Anstoß- und Bündelungswirkungen, Klimaschutz und regionale Reichweite der Städtebauförderung

Projektsteckbrief

In den zurückliegenden Jahren sind die ökonomischen Wirkungen der Städtebauförderung mehrfach untersucht worden. Die Weiterentwicklung der Städtebauförderung und veränderte wirtschaftliche Verhältnisse erfordern eine Aktualisierung dieser Kennwerte. Die Klimarelevanz der Städtebauförderung ist dagegen bislang noch nicht untersucht worden. Daher ist das Forschungsinteresse des Projekts, in Ergänzung zu den aktuellen ökonomischen Wirkungen auch die klimarelevanten Wirkungen der Städtebauförderung zu erheben.

Ausgangslage

Seit den 1970er-Jahren ist die Städtebauförderung eine wesentliche Basis für die städtebauliche Erneuerung und die Weiterentwicklung von Stadtteilen und Quartieren. Sie wurde dabei stets an die sich wechselnden Aufgabenstellungen angepasst. Eine der wesentlichen Herausforderungen – nicht nur in der Stadterneuerung – stellt heute der Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel dar.

Die Städtebauförderung hat nicht nur erhebliche ökonomische Wirkungen, die in der Vergangenheit mehrfach untersucht wurden (siehe unten verlinkte Gutachten). Sie bietet darüber hinaus ein großes Potenzial, einen Beitrag zum kommunalen Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel zu leisten. Sowohl das BauGB als auch die Verwaltungsvereinbarung zur Städtebauförderung heben diese Rolle der Städtebauförderung hervor. Seit 2020 ist die Umsetzung von Maßnahmen zum Klimaschutz bzw. zur Anpassung an den Klimawandel Fördervoraussetzung in allen drei Fördersäulen.

Regionale Reichweite der ökonomischen Effekte der Städtebauförderung
(Gutachten, Juni 2015):
Download (PDF, 1MB, Datei ist barrierefrei/ barrierearm)

Wachstums- und Beschäftigungswirkungen des Investitionspaktes im Vergleich der Städtebauförderung (Gutachten, Mai 2011):
Download (PDF, 1MB, Datei ist barrierefrei/ barrierearm)

Ziel

In welchem Umfang die Kommunen bisher im Rahmen der Städtebauförderung Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel durchgeführt haben, wurde noch nicht systematisch untersucht. Im Forschungsprojekt soll daher eine plausible und belastbare Methodik entwickelt werden, um Aussagen hierüber zu treffen.

Neben der Evaluierung der klimarelevanten Wirkungen sollen die Anstoß- und Bündelungseffekte sowie die regionale Reichweite der ökonomischen Effekte der Städtebauförderung erneut untersucht werden. Die Reduzierung der Programmstruktur auf drei Programme macht eine neuerliche Überprüfung der ökonomischen Wirkungen notwendig.

Die Effekte werden anhand von 60 Fallstudien systematisch analysiert. Darauf aufbauend sollen Handlungsempfehlungen für die weitere Ausgestaltung der Städtebauförderung gegeben werden.

Forschungsfragen

  • In welchem Umfang werden Mittel der Städtebauförderung für klimarelevante Aufgaben (aufgeteilt nach Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel) eingesetzt?
  • Welche Effekte zur CO2-Einsparung werden durch die Städtebauförderung insbesondere im Gebäudebestand durch energetische Sanierungen erzielt?
  • Welche klimarelevanten Effekte der Städtebauförderung zeichnen sich über die Sanierung des Gebäudebestandes hinaus ab und welche Bedeutung haben sie in der Gesamtbewertung der Klimarelevanz?
  • Welche Typen von Einzelmaßnahmen leisten einen besonders positiven Beitrag zur Klimarelevanz der Städtebauförderung und welche Möglichkeiten bestehen, diese Maßnahmentypen fördertechnisch stärker zu akzentuieren?
  • Wie können konkretere Ziele, beispielsweise in den Verwaltungsvereinbarungen von Bund und Ländern, festgelegt werden, aus denen sich Erfolgsindikatoren ableiten lassen?
  • Welche Anstoß- und Bündelungseffekte werden durch die Städtebauförderung erzielt?
  • In welchem Umfang profitieren lokale, regionale und überregionale Unternehmen von der Städtebauförderung? Welche Branchen bzw. Wirtschaftszweige profitieren von der Städtebauförderung?
  • Wie hoch ist der Anteil der Städtebaufördermittel, die im Rahmen der Umsetzung von Maßnahmen an Private weitergereicht werden?

Auftragnehmer

  • Öko-Institut e.V.
    Ansprechpartnerin/Ansprechpartner:
    Tanja Kenkmann, Dr. Tilman Hesse
    Merzhauser Straße 173, 79100 Freiburg
    Telefon: 0761-45295-263

  • Institut für Raumforschung & Immobilienwirtschaft
    Ansprechpartner:
    Michael Heinze, Dr. Roland Busch
    Chemnitzer Straße 50, 44139 Dortmund
    Telefon: 0231-222 06 200

Kontakt

  • Madeline Kaupert
    Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
    Referat RS 4 „Städtebauförderung, Soziale Stadtentwicklung“
    Telefon: +49 228 99401-2309
    E-Mail: madeline.kaupert@bbr.bund.de

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