Uebigau-Wahrenbrück "Energetische Sanierung im Denkmalbereich Markt 3 und 4"
Modellvorhaben "Gebäudebestand (Energieeffizienz, Denkmalschutz)"
ProjektdatenKategorie | Einzeldenkmal |
Baujahr | 18. Jahrhundert |
Bundesland | Brandenburg |
Laufzeit | 11/2011 bis 12/2015 |
Eigentümer | Privat |
Förderung | Konzept und investive Maßnahme im Denkmalbereich |
Zuwendungsempfänger | Stadt Uebigau-Wahrenbrück
Markt 11
04938 Uebigau |
Ansprechpartner | Herr Andreas Claus, Bürgermeister
Stadt Uebigau-Wahrenbrück,
Tel.: +49 35365 89111
Email:
andreas.claus@uewa.de
Herr Rainer Lehmann, Herr Roland Schmuck,
ews Stadtsanierungsgesellschaft mbH,
Tel.: +49 30 2938110
Email:
info@ews-stadtsanierung.de
|
Zusammenarbeit mit | - Obere Denkmalbehörde: Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum (BLDAM),
- Untere Denkmalbehörde
- ews Stadtsanierungsgesellschaft mbH Berlin
- ibs Ingenieurbüro für Baustatik und Sanierungsplanung Hoppegarten
- AHS Ingenieurgesellschaft mbH Falkenberg/Elster
|
Energieeinsparung/ -gewinnung | Nach Abschluss der denkmal-verträglichen Ertüchtigung der Gebäudehülle Markt 3 und 4 soll
der energetische Standard entsprechenden den Berechnungen des Energiekonzeptes unterhalb der zu Baubeginn geltenden Vorschriften nach EnEV zulässigen Grenzwerten liegen. (Markt 3 KfW 85-100, Markt 4 KfW 160 Denkmal). |
Ausgangslage
Markt
Quelle: Zuwendungsempfänger
Die im 18. Jahrhundert erbauten, zentral gelegenen Gebäude Markt 3 und 4 sind städtebaulich dominante Bauten des Marktplatzes im historischen Stadtkern des Ortsteils Uebigau der Stadt Uebigau-Wahrenbrück. Die Erdgeschosse beider Gebäude sind als Bruchsteinmauerwerk oder abschnittsweise mit einer massiven Ziegelmauerwerksschale ausgeführt. Die straßenseitige Fachwerkwand des Obergeschosses wurde bei Haus 3 im Zuge von Umbauphasen und Nutzungsänderungen durch eine massive Mauerwerksschale mit einem dekorativen Gurtgesims ersetzt, während Haus 4 noch die ursprünglichere Fachwerkkonstruktion aufweist. Die Dachgeschosse beider Gebäude sind nicht ausgebaut. Insbesondere am Haus 3 sind starke konstruktive Schäden durch holzzerstörende Insekten und Pilze erkennbar. Beide Gebäude stehen seit Jahren leer und sind grundhaft sanierungsbedürftig. Für die stadtbildprägenden Gebäude wurden Sanierungs- und Nutzungskonzepte entwickelt, auf deren Grund-lage eine denkmalverträgliche und energieeffiziente Erneuerung erfolgen soll.
Ziele
Im Vordergrund des Konzepts steht die Begrenzung der Transmissions-wärmeverluste durch denkmalverträgliche Dämmmaßnahmen sowie
die Vermeidung des Eintrages weiterer Emissionen vor Ort. Durch den
Einsatz einer von beiden Eigentümern gemeinsam genutzten modernen Anlagentechnik zur Heizwasseraufbereitung soll ein besonders energie-effizienter und nachhaltiger Betrieb gewährleitet werden.
Die barrierefreie Nutzung beider Erdgeschosse soll ermöglicht werden.
Die Gebäude werden zu Wohn- und Gewerbezwecken ausgebaut.
Maßnahmen
Vor der Sanierung
Quelle: Zuwendungsempfänger
Es wurde eine Bestandserhebung der Gebäude mit abschließender bauphysikalischer Maßnahmenempfehlung in Auftrag gegeben, um
den erforderlichen Energiebedarf und die Art der denkmalverträglichen Dämmmaßnahmen zu ermitteln. Auf dieser Basis wurden u.a. auch verschiedene Konzepte für die Erzeugung von Heizwärme und Warm-wasser erstellt. Hierbei hat sich im Vergleich eine Geothermieanlage mit moderner Wärmepumpentechnik und Solarkollektoren als Vorzugsvariante zur Energiegewinnung herausgestellt, die beide Gebäude über eine gemeinsame „Energiezentrale“ versorgen soll.
Ergebnisse
Das Projekt befindet sich derzeit in der Realisierungsphase. Nach der Erstellung der Gutachten und Konzepten wurden zu Baubeginn im Mai 2014 zunächst die beiden Gebäude und Grundstücke beräumt, um Baufreiheit zu schaffen. Von Anfang an sind eine Restauratorin, ein Archäologe und Mitarbeiter der Denkmalpflegebehörde eingebunden, um historisch wertvolle Bausubstanz zu dokumentieren und das Bau-vorhaben zu begleiten.
Die Vorderfassade von Markt 3 musste gesichert und das Fundament ertüchtigt werden. Der historische Dachstuhl wurde ebenfalls im Bestand erhalten und aufwendig saniert. Die Dacheindeckung mit Biberschwanzziegeln erfolgt im Januar 2015. Grundleitungen zur Ver- und Entsorgung wurden eingebracht und das Nebengebäude für die gemeinsame „Energiezentrale“ im Hofbereich errichtet.
In den nächsten Schritten erfolgen der Einbau der mit der Denkmalpflege abgestimmten Außentüren und Fenster, die Sanierung der Bestands-fassaden und der weitere Innenausbau einschließlich der Wärmedämm-maßnahmen. Die Geothermieanlage sowie die Solarkollektoren werden in der letzten Jahreshälfte 2015 vor Abschluss des Modellvorhabens errichtet.