Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung

Forschungsprojekt: Zuschüsse für Quartierskonzepte und Sanierungsmanager und Energetische Quartiersversorgung

Begleitforschung des KfW-Programms „Energetische Stadtsanierung“

Projektsteckbrief

Seit seinem Start im Jahr 2011 leistet das KfW-Programm 432 „Energetische Stadtsanierung“ einen wichtigen Beitrag zur lokalen Umsetzung der Ziele der Energiewende in Deutschland. Energetische Gebäudesanierung, effiziente Versorgungssysteme und der Ausbau erneuerbarer Energien werden auf der Quartiersebene verknüpft. Integrierte Quartierskonzepte und Sanierungsmanagements bilden dafür eine Basis. Über die investiven Programmteile (201/202) „Quartiersversorgung“ wird der energieeffiziente Ausbau von Versorgungsinfrastruktur gefördert.

Die Begleitforschung hat zwischen Juli 2018 und Dezember 2022 auf kommunaler Ebene Erfahrungen aus der Umsetzung aller drei Programme analysiert. Sie hat damit den gezielten Wissenstransfer, die Qualifizierung in der Praxis und die öffentlichkeitswirksame Vermittlung von Ergebnissen zur zielgerichteten Anwendung der Programme unterstützt. Zudem wirkt sie an der praxisgerechten Weiterentwicklung der Programmkulisse mit.

Ausgangslage

Die Energetische Stadtsanierung kann zur Bewältigung der negativen Folgen des Klimawandels und der damit verbundenen Transformation der Städte und urbanen Räume wertvolle Beiträge leisten. Durch den integrierten Ansatz der Sanierung auf Quartiersebene können Treibhausgasemissionen mithilfe von Energieeinspar- und Energieeffizienzmaßnahmen signifikant verringert werden. Mit der Erweiterung der Maßnahmenpakete , die seit April 2021 nunmehr auch die Entwicklung grüner Infrastruktur oder einer wassersensiblen Gestaltung von Oberflächen beinhalten, lassen sich Beiträge zur Klimawandelanpassung im Quartier angehen. Die Möglichkeiten einer umfassenden energie- und klimagerechten Entwicklung von Quartieren sind dadurch in den vergangenen Jahren noch einmal kräftig gestiegen.

Das KfW-Programm 432 setzt sich aus den beiden Bausteinen „Quartierskonzepte“ und „Sanierungsmanager“ zusammen. Mit „Quartierskonzepten“ werden Voraussetzungen zur CO2-Minderung, zur Energieeinsparung und zur Energieeffizienz definiert. Weiterhin werden Sanierungspotenziale festgestellt und Maßnahmen vorgeschlagen. Mit dem Baustein „Sanierungsmanager“ wird die Umsetzung von Maßnahmen vorbereitet und begleitet. Mit den beiden Kreditprogrammen IKK 201 und IKU 202 werden kommunale Gebietskörperschaften, kommunale Eigenbetriebe und Gemeindeverbände unterstützt, auf Quartiersebene in die Wärme- und Kälteversorgung sowie die Wasserver- und Abwasserentsorgung zu investieren. Auch hier können seit April 2021 Maßnahmen zur Entwicklung grüner Infrastruktur sowie zur wassersensiblen Flächengestaltung gefördert werden. Damit kann der energetische Umbau auf Quartiersebene umfassend ausgestaltet werden.

Ziel

In der zweiten Phase der Begleitforschung wurden in den letzten vier Jahren Bedingungen für eine Verbesserung der Verfahrensabläufe in den KfW-Programmen 432 sowie 201 und 202 untersucht. Ziel war es, Strategien zur Optimierung der CO2-Reduktion und zur Klimawandelanpassung zu erforschen sowie zielgerichtete Sanierungsmaßnahmen auf der Quartiersebene zu erkennen. Beratung vor Ort ist dafür ebenso wichtig wie der Austausch zwischen Akteurinnen und Akteuren, verbunden mit der qualifizierten Aufbereitung der Ergebnisse und Erfahrungen:

  • nach außen – durch Veranstaltungen wie Fachwerkstätten, Regionalkonferenzen, Fachkonferenzen, Netzwerktreffen für Sanierungsmanagerinnen und -manager und die im April 2022 durchgeführte Onlinekonferenz „10 Jahre KfW-Förderprogramm ‚Energetische Stadtsanierung: Klimaschutz und Klimaanpassung im Quartier: Bilanz und Perspektiven‘ “ sowie drei Broschüren, Flyer, ein Planspiel, Filme, den Internetauftritt www.energetische-stadtsanierung.info und online durchgeführte Austauschforen
  • nach innen – zur weiteren Qualifizierung der Programme hin zu BMWSB und der KfW-Bank sowie dem BBSR

Im Vordergrund stand die Frage, wie energetische Sanierungsprozesse durch Kommunen umgesetzt und verstetigt werden. Zudem wurde die praktische Arbeit des Sanierungsmanagements in unterschiedlichen Gebietskulissen und Quartierstypen sowie Ansätze zur Konsolidierung der Sanierung beziehungsweise der Verstetigung des Managements fokussiert.

Auftragnehmer der Begleitforschung waren Urbanizers (Berlin), plan zwei Stadtplanung und Architektur (Hannover), KEEA – Klima- und Energieeffizienz Agentur (Kassel).

Kontakt

  • Wolfgang Neußer
    Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
    Referat WB 9 „Wohnen und Klimaschutz, Bauwirtschaft“
    Telefon: +49 228 99401-1281
    E-Mail: wolfgang.neusser@bbr.bund.de

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