Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung

Forschungsprojekt: Mittelfristprognose der Preise für Bauleistungen

Projektsteckbrief

  • Status Abgeschlossen
  • Laufzeit September 2019 – Februar 2021
  • Programm Zukunft Bau

Die Kapazitäten im deutschen Baugewerbe werden seit mehreren Jahren immer stärker beansprucht. Angesichts des regelrechten Baubooms in Deutschland verlief die Entwicklung der Baupreise jahrelang vergleichsweise moderat. Mittlerweile gehört diese relative Ruhe aber der Vergangenheit an. In den letzten beiden Jahren hat sich der Preisauftrieb merklich beschleunigt. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, welche Entwicklung bei den Baupreisen für die kommenden Jahre zu erwarten ist. Im Rahmen des Forschungsprojekts wurde eine Methodik erarbeitet, mit der die Preise für Bauleistungen über bis zu fünf Jahre prognostiziert werden können. Die Prognose ist regelmäßig unterjährig aktualisierbar. Neben Punktprognosen wird auch die Prognoseunsicherheit mit abgebildet werden.

Ausgangslage

Die Kapazitäten im deutschen Baugewerbe werden seit mehreren Jahren immer stärker beansprucht. Mit knapp 78 % lag der Auslastungsgrad im Jahr 2020 nur wenig unter seinem Rekordwert vom Jahreswechsel 2017/2018. Nie zuvor seit Beginn der Erhebung im Jahr 1963 war die Bauwirtschaft stärker ausgelastet als in den zurückliegenden beiden Jahren. Planer und Architekten klagen bereits seit geraumer Zeit über stark zunehmende Schwierigkeiten, Bauhandwerker für Projekte zu gewinnen. Schon jetzt sind die begrenzten Kapazitäten der Bauwirtschaft ein merkliches Produktionshemmnis.

Angesichts des regelrechten Baubooms in Deutschland verlief die Entwicklung der Baupreise jahrelang vergleichsweise moderat. Zwischen 2011 und 2016 erhöhten sich die Preise für neue Bauten im Durchschnitt um 2,3 % pro Jahr und damit nur rund einen halben Prozentpunkt stärker als die gesamtwirtschaftlichen Erzeugerpreise. Mittlerweile gehört diese relative Ruhe aber der Vergangenheit an. In den letzten Jahren hat sich der Preisauftrieb merklich beschleunigt. Allein 2018 und 2019 zogen die Preise für Bauleistungen – bei weiterhin sehr moderatem gesamtwirtschaftlichem Preisauftrieb – um stattliche 4,7 % bzw. 4,4 % gegenüber dem Vorjahr an.

Ziel

Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wie sich die Baupreise in den kommenden Jahre entwickeln. Die sehr hohe Kapazitätsauslastung der Bauwirtschaft und die sehr niedrigen Zinsen sprechen dafür, dass die Preise weiter anziehen werden. Aus dieser qualitativen Indikation eine quantitative Vorhersage abzuleiten, ist allerdings alles andere als trivial. Diese Aufgabe stand im Mittelpunkt des Forschungsprojekts.

Konkret bietet das Projekt eine Prognose der Preise für Bauleistungen für die Jahre 2020 bis 2025. Die Prognose ist regelmäßig aktualisierbar, auch unterjährig. Neben den Punktprognosen wird auch die Prognoseunsicherheit im Sinne von stochastischen Szenarien über den Prognosehorizont abgebildet.


Auftragnehmer des Forschungsprojekts war Kiel Economics Research & Forecasting GmbH & Co. KG, Kiel.

Mittelfristprognose der Preise für Bauleistungen BBSR-Online-Publikation Ausgabe 10/2021 |

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Kontakt

  • Christian Schmidt
    Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
    Referat WB 9 „Wohnen und Klimaschutz, Bauwirtschaft“
    Telefon: +49 228 99401-1238
    E-Mail: christian.schmidt@bbr.bund.de

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