Forschungsprojekt:
Produktions- und Beschäftigungseffekte von Bauinvestitionen
Projektsteckbrief
Die Nachfrage nach Bauleistungen ist klassischer Anknüpfungspunkt für öffentliche Konjunkturprogramme, wie sie jüngst auch zur Milderung der wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie eingesetzt wurden. Das Forschungsprojekt hat untersucht, welche konjunkturstabilisierenden Wirkungen von einer zusätzlichen Nachfrage nach Bauleistungen zu erwarten sind und wovon deren Höhe abhängt.
Ausgangslage
Schwere konjunkturelle Krisen, in denen gesamtwirtschaftliche Produktion und Einkommen in kurzer Zeit drastisch einbrechen und die Zahl der Arbeitslosen rasant zunimmt, haben das Potential, die gesamtwirtschaftliche Entwicklung nachhaltig zu destabilisieren. Sie machen eine stabilisierende Intervention der Wirtschaftspolitik erforderlich. Ein Mittel dafür sind öffentliche Konjunkturprogramme. Anknüpfungspunkt solcher Programme ist häufig die Nachfrage nach Bauleistungen, nicht zuletzt, weil die öffentliche Hand selbst ein wesentlicher Träger von Bauinvestitionen ist und weil aufgrund des typischerweise lokalen Bezugs von Bauleistungen nur ein kleiner Teil der verausgabten Mittel über Importe in das Ausland abfließt.
Ziel
Das Forschungsprojekt hat untersucht, wie sich eine zusätzliche Nachfrage nach Bauleistungen auf die gesamtwirtschaftliche Produktion und die gesamtwirtschaftliche Beschäftigung sowie auf die öffentlichen Finanzen auswirkt. Auslöser der gestiegenen Nachfrage war dabei entweder eine Erhöhung der öffentlichen Investitionen oder ein Anstieg der privaten Bauinvestitionen aufgrund eines staatlichen Förderprogramms. Von Interesse war das Ausmaß der stabilisierenden Wirkung auf die gesamtwirtschaftliche Produktion und die gesamtwirtschaftliche Beschäftigung in Relation zum Einsatz öffentlicher Mittel unter Berücksichtigung aller gesamtwirtschaftlichen Rückwirkungen und im Zeitablauf. Darüber hinaus wurde untersucht, inwieweit die Stabilisierungswirkung von den gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen abhängt, insbesondere von der Positionierung der Geldpolitik und vom Auslastungsgrad der Produktionskapazitäten im Baugewerbe.
Auftragnehmer des Projekts war Kiel Economics Research & Forecasting GmbH & Co. KG, Kiel.