Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung

Forschungsprojekt: Kapitalintensität und Arbeitsproduktivität im Baugewerbe

Projektsteckbrief

  • Status Abgeschlossen
  • Laufzeit August 2021 – Oktober 2023
  • Programm Zukunft Bau

Die Produktivität der deutschen Bauwirtschaft entwickelt sich nicht zufriedenstellend. Im langjährigen Durchschnitt stagniert die Arbeitsproduktivität im Baugewerbe seit Jahrzehnten. Sie hat am gesamtwirtschaftlichen Produktivitätsfortschritt nicht teilgenommen. Das Forschungsprojekt hat die Hintergründe der Stagnation der Arbeitsproduktivität im Baugewerbe untersucht. Insbesondere wurde der Frage nachgegangen, ob die Investitionstätigkeit des Baugewerbes zu gering ist, so dass die Branche mit einer zu niedrigen Kapitalintensität arbeitet, und welche wirtschaftspolitischen Optionen die Investitionstätigkeit anregen könnten.

Ausgangslage

Seit 1991 hat sich das Produktivitätsniveau in der Bauwirtschaft auf Arbeitsstundenbasis gerechnet insgesamt nur um 7 % erhöht. In der Gesamtwirtschaft betrug der Anstieg hingegen 40 %, im produzierenden Gewerbe waren es 73 % und im Informations- und Kommunikationsgewerbe sogar fast 200 %. Die Bauwirtschaft hat am allgemeinen gesamtwirtschaftlichen Produktivitätsfortschritt praktisch nicht Teil genommen.

Ziel

Im Rahmen des Forschungsprojekts wurden die Hintergründe der Stagnation der Arbeitsproduktivität im Baugewerbe untersucht. Der Anstieg der Arbeitsproduktivität lässt sich einer gängigen Zerlegung zufolge als Summe des Anstiegs der Kapitalintensität, also der Kapitalausstattung je Arbeitsplatz bzw. „Arbeitsstundenplatz“, und des Anstiegs der (totalen) Faktorproduktivität (TFP) darstellen. Letzterer ist dabei nichts anderes als ein Sammelbegriff für all jene Produktivitätsveränderungen, die sich nicht durch Veränderungen der Kapitalintensität erklären lassen.

Für die Analyse der Produktivitätsentwicklung im Baugewerbe stellt die Frage nach der relativen Bedeutung von Kapitalintensivierung und TFP-Wachstum in der Branche einen geeigneten Ausgangspunkt dar. Ausgehend von dieser Zerlegung kann untersucht werden, was den Hintergrund der Produktivitätsentwicklung darstellt. Im Vordergrund steht dabei die Frage, ob die Investitionstätigkeit des Baugewerbes zu gering ist, und welche wirtschaftspolitischen Optionen gegebenenfalls zur Anregung der Investitionstätigkeit zur Verfügung stehen.

Auftragnehmer des Projekts war Kiel Economics Research & Forecasting GmbH & Co. KG.

Kapitalintensität und Arbeitsproduktivität im Baugewerbe BBSR-Online-Publikation Ausgabe 45/2023 |

Kontakt

  • Christian Schmidt
    Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
    Referat WB 9 „Wohnen und Klimaschutz, Bauwirtschaft“
    Telefon: +49 228 99401-1238
    E-Mail: christian.schmidt@bbr.bund.de

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