Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung

Forschungsprojekt: Klimaanpassung und Normungsverfahren – Analyse bestehender bautechnischer Normen und Regelwerke für einen Anpassungsbedarf an die Folgen des Klimawandels

Projektsteckbrief

  • Status Abgeschlossen
  • Laufzeit Dezember 2019 – März 2022
  • Programm Zukunft Bau

Das Klima wandelt sich: Gefährdungen durch Hitze, Hochwasser und Starkregen nehmen zu. Was bedeutet dies für die Normen und technische Regeln aus dem Bauwesen? Wie können Normen dabei helfen, Gebäude resilienter zu gestalten?

Ausgangslage

Die Folgen des Klimawandels stellen eine Herausforderung für die bebaute Umwelt dar. So erhöhen zunehmende Durchschnittstemperaturen zum Beispiel den Anspruch an den Schutz vor hohen Temperaturen in Innenräumen. Veränderte Niederschlagsmuster – etwa die Zunahme von Starkregenereignissen – steigern die Bedeutung von Gebäudeabdichtung und Grundstücksentwässerung.

Da Normen und technische Regeln maßgeblich für die Gestaltung von Gebäuden sind, stellt sich die Frage, inwieweit diese die bisherigen Klimaveränderungen besser berücksichtigen können. Dies ist möglich, etwa in dem man Bezüge zu historischen Temperaturwerten aktualisiert, auf bestimmte Klimarisiken hinweist oder einzelne Möglichkeiten zur Anpassung an Klimaveränderungen hervorhebt. Dabei gilt es, die Unsicherheiten zukünftiger Entwicklungen und mögliche Mehrkosten durch höhere Sicherheitsniveaus zu berücksichtigen.

Die Möglichkeiten von Normen zur Förderung von Aktivitäten zur Anpassung an den Klimawandel werden in Deutschland seit längerem erwogen. Die „Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel“ empfahl 2008 unter anderem die Berücksichtigung klimatischer Entwicklungen bei Baunormen. Auch der Aktionsplan der Bundesregierung zur Anpassung an den Klimawandel von 2011 griff das Thema auf und hielt fest, dass man bei den verantwortlichen Normungsgremien auf die Berücksichtigung des Klimawandels hinwirken werde. Ziel solle es sein, über technische Regeln und Normen die Selbstregulierung von Akteuren beim Umgang mit den Folgen des Klimawandels zu unterstützen.

Im Fortschrittsbericht zur Deutschen Anpassungsstrategie (2015) wurde das Thema erneut aufgenommen, unter anderem mit Verweis auf positive Entwicklungen in dem Feld, etwa die Einrichtung eines Arbeitskreises am Deutschen Institut für Normung (DIN) zur Anpassung an den Klimawandel. Erste Normen berücksichtigen Klimaveränderungen bereits, gleichzeitig entstehen neue Regelwerke, um mit diesem Thema umzugehen.

Ziel

Das Projekt zielte darauf ab, Wissensgrundlagen aufzubauen, die zu einer angemesseneren Berücksichtigung des Klimawandels in Normen für das Bauwesen beitragen können. Das Projektteam identifizierte solche Normen und technische Regelwerke des Bauwesens, die von extremen Wetterereignissen und Klimaveränderungen betroffen sein können. Ebenfalls im Fokus standen Normen, die die Anpassung an die Folgen des Klimawandels unterstützen können. Dabei ging es neben DIN-Normen auch um Normen anderer regelsetzender Institutionen in Deutschland, etwa die VDI-Richtlinien oder das DWA-Regelwerk.

Auftragnehmer waren adelphi in Berlin, Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden, Ingenieurgesellschaft Prof. Dr. Sieker mbH in Hoppegarten.

Endbericht

Kontakt

  • Dr. Stefan Haas
    Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
    Referat WB 6 „Instrumente des ressourcenschonenden und klimaangepassten Bauens“
    Telefon: +49 30 18401-3414
    E-Mail: stefan.haas@bbr.bund.de

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