Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung

Forschungsprojekt: Wege zur Erreichung eines klimaneutralen Gebäudebestandes 2050

Projektsteckbrief

  • Status Abgeschlossen
  • Laufzeit Oktober 2020 – Juli 2021
  • Programm Zukunft Bau

Die Vision einer klimaneutralen Zukunft bis 2050 umfasst nahezu alle Wirtschaftssektoren - allen voran die Sektoren Gebäude, Industrie, Verkehr sowie Energie- und Landwirtschaft - und steht mit den Zielen des Übereinkommens von Paris im Einklang. Die Klimaneutralität ist dabei mit einem Rückgang der Treibhausgasemissionen (kurz: THG-Emissionen) von 95 % gegenüber 1990 über alle Sektoren verbunden. In diesem Projekt wurde untersucht, wie eine Klimaneutralität des Gebäudebereichs bis 2050 erfüllt werden kann.

Ausgangslage

Für den Gebäudebereich existiert bisher keine offizielle Definition für Klimaneutralität. Die bisherige Zieldefinition eines "nahezu klimaneutralen Gebäudebestandes" ist durch die Energieeffizienzstrategie Gebäude (ESG) im Jahr 2015 mit der Zielsetzung einer 80 %-Reduktion des nicht-erneuerbaren Primärenergiebedarfs für den Zeitraum 2008 bis 2050 definiert und in Szenarien untersucht worden.

Gemäß dem Sektorziel des Klimaschutzplans 2050 für das Jahr 2030, welches aus der Zieldefinition der ESG abgeleitet ist, sollen die Treibhausgasemissionen bis 2030 (gegenüber 1990) um rund 67 % auf 70 bis 72 Mio. Tonnen CO2e (CO2-Äquivalente) reduziert werden. Aufgrund der EU-Zielsetzung hinsichtlich der Klimaneutralität ist nun eine neue Zieldefinition für den klimaneutralen Gebäudebestand erforderlich, der mit dem Rückgang von 95 % der gesamten Treibhausgasemissionen gegenüber 1990 kompatibel ist.

Für Deutschland wurden mit dem Klimaschutzgesetz im Jahr 2019 (KSG 2019) verbindliche Sektorziele zur Emissionsminderung bis zum Jahr 2030 vorgeschrieben, so auch für den Gebäudesektor. Darüber hinaus wird darin als sektorübergreifendes Ziel die Treibhausgas-Neutralität (kurz: THG-Neutralität) bis zum Jahr 2050 angestrebt.

Gemäß der diesjährigen Novellierung des KSG (KSG 2021) soll die THG-Neutralität bereits im Jahr 2045 erreicht werden. Die zulässige Jahresemissionsmenge für den Gebäudesektor im Jahr 2030 wurde um 3 Mio. Tonnen CO2e auf 67 Mio. Tonnen CO2e abgesenkt. Diese Zielanpassung war zum Zeitpunkt der Szenarien-Erstellung noch nicht erfolgt und wurde deshalb in der Untersuchung nicht berücksichtigt.

Ziel

Vor diesem Hintergrund hat das Forschungsvorhaben untersucht, welche Ziellücke bis zum Jahr 2050 mit Bezug auf die Klimaneutralität besteht und welchem kostenoptimalen Zielpfad aus Gesamtsystemsicht eine vollständige Reduktion der THG-Emissionen im Gebäudebereich erreicht werden kann.

Auftragnehmer des Forschungsprojekts war IREES GmbH – Institut für Ressourceneffizienz und Energiestrategien, Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme ISE.

Wege zur Erreichung eines klimaneutralen Gebäudebestandes 2050 BBSR-Online-Publikation Ausgabe 23/2021 |

Kontakt

  • Nicolai Domann
    Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
    Referat WB 2 „Instrumente zur Emissionsminderung im Gebäudebereich“
    Telefon: +49 228 99401-2231
    E-Mail: nicolai.domann@bbr.bund.de

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