Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung

Forschungsprojekt: BMWSB-Impulse zum Klimaschutz Teil 1

Klimabildung in Schulen in Strukturwandelregionen (KiS), erste Pilotphase an Schulen

Projektsteckbrief

Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) setzt mit Unterstützung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) Impulse zum Klimaschutz im Gebäudebereich. Die ersten durch das BMWSB und das BBSR initiierten öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen sollen in den Kohleausstiegsregionen starten und Klimaschutz „zum Anfassen“ in ausgewählte Schulen bringen. Das Projekt Klimabildung in Schulen in Strukturwandelregionen (KiS) vernetzt Schulen und Klimaschutzakteure in den Kohleausstiegsregionen, vermittelt Wissen über den klimaschutzbezogenen Strukturwandel und seine Chancen sowie Perspektiven vor Ort.

Ausgangslage

Aktuell gehören die Kohleausstiegsregionen zu den am stärksten durch Bedeutungsverluste geprägten Regionen Deutschlands. Klimabildung kann den Strukturwandel positiv begleiten und gerade jungen Generationen Chancen vor Ort aufzeigen. Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) unterstützt im Rahmen des Klimaschutzprogramms 2030 die Informations- und Aktivierungskampagne „Deutschland macht’s effizient“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mit eigenen fach- und zielgruppenspezifischen Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit. Dazu zählen unter anderem Projekte zur Klimabildung an ausgewählten Schulen in Kohleausstiegsregionen (Modellregionen).

Deutschlands langfristiges Ziel ist es, bis zum Jahr 2045 klimaneutral zu werden. Dieses Ziel kann nur durch das breite Engagement aller gesellschaftlichen Gruppen gelingen. Gerade die Kohleausstiegsregionen stehen für einen grundlegenden strukturellen Wandel, technische Innovationen und Aufbruch in eine klimaneutrale Zukunft. Etablierte Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Handwerks- und landwirtschaftliche Betriebe, Bildungs- und kulturelle Einrichtungen sind ebenso wie die junge Generation gefordert, sich mit den veränderten Rahmenbedingungen auseinanderzusetzen. Welche Perspektiven öffnen sich durch den Einstieg in neue Technologien für die Energiebereitstellung? Welche Chancen bieten geschlossene Tagebaue? Welche Voraussetzungen müssen für den konstruktiven Wandel vor Ort erfüllt werden?

Schulen sind gleichzeitig Orte für den technologie- und gebäudebezogenen Klimaschutz und für die nachhaltige wertorientierte Prägung junger Menschen. Zu den lokalen Klimaschutzakteuren gehören neben den Schulen auch all jene Unternehmen, Verwaltungen, Initiativen und Organisationen, die in ihren Tätigkeits- und Geschäftsfeldern zu mehr Klimaschutz und/oder zur Anpassung an den Klimawandel beitragen. Vielfältige Anknüpfungspunkte sollen durch die Angebote des Projekts „Klimabildung in Schulen in Strukturwandelregionen“ (KiS) in den deutschen Kohleausstiegsregionen (Modellregionen) adressiert werden – Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Schulleitungen, die Schule als Bildungseinrichtung, das Schulgebäude und die lokalen Stakeholder.

Verschiedene Angebote des Projekts unterstützen die Schulen dabei, sich dem Strukturwandel zu stellen und Ideen für eine gute Zukunft vor Ort zu entwickeln. Gemeinsam mit lokalen „Klimaschutzakteuren“ sollen Schüler/-innen nicht nur die Klimaschutzpotenziale ihrer Schule kennenlernen, sondern auch die Chancen des Wandels und Perspektiven für den persönlichen Lebensweg in ihrer Region entdecken können.

Ziel

Mit dem Projekt „Klimabildung in Schulen in Strukturwandelregionen“ (KiS, BMWSB-Impulse Teil 1) sollen Bildungsmaßnahmen in Schulen initiiert, Akteursnetzwerke aufgebaut sowie eine digitale Plattform eingerichtet werden. Ziel der ersten Pilotphase in den Schulen ist es, passgenaue Bildungsangebote im Bereich des Klimaschutzes zu konzipieren, durchzuführen und zu evaluieren. Neben Netzwerken zwischen Schulen und lokalen Klimaschutzakteuren und nachhaltigen Impulsen in Form von konkreten Projektideen soll sich der Erfolg des Projektes insbesondere darin zeigen, dass Schülerinnen und Schüler „Klimaschutz“ mit „Chancen vor Ort“ assoziieren.

Ziel der ersten Pilotphase in den Schulen ist es, Schülerinnen und Schüler niederschwellig, alters- und zielgruppengerecht sowie praxisorientiert für den Klimaschutz zu aktivieren, in Energiefragen aufzuklären und für Energiethemen zu begeistern. Sachgerechte Materialien, moderierte Energierundgänge durch die Schulgebäude oder Workshops sollen Lehrkräfte bei ihrer Bildungsarbeit unterstützen, passgenaue Bildungsangebote im Bereich Klimaschutz schaffen und bei der vertieften Auseinandersetzung mit dem Klimawandel und der Klimaanpassung in ihrer Region begleiten.

Gleichzeitig sollen Klimaschutzakteure in den Kohleausstiegsregionen mit den Schulen der Region vernetzt werden, um Wissen über den klimaschutzbezogenen Strukturwandel samt Chancen und Perspektiven lebensnah zu vermitteln bzw. zu multiplizieren: Durch Job-Speeddatings und Zukunftskonferenzen soll der Austausch von Schulen und Unternehmen „über den eigenen Tellerrand hinaus“ möglich werden. Längerfristig sollen so auch nachhaltige Wirkungen für die spätere Berufswahl, vor allem im Energie- und Techniksektor, erzielt werden.

Durch eine breite Öffentlichkeitsarbeit sollen die Erfolge wahrnehmbar und die besten Ansätze über die regionalen Grenzen hinaus nutzbar werden. Das KiS-Onlineportal unter www.berliner-e-agentur.de wendet sich an unmittelbar beteiligte KiS-Schulen und andere interessierte Schulen bundesweit. Gute Praxisbeispiele aus dem Schulalltag und aus den Strukturwandelregionen sollen einen Einblick in die Vielfalt von Klimabildungsmaßnahmen geben, die regionale Anknüpfungspunkte nutzen und neue Perspektiven öffnen. Das KiS-Onlineportal soll kostenfreie Bildungsmaterialien und Konzepte anbieten, die Wissen verhandeln, Handlungsansätze vermitteln und „Grüne Berufsbilder“ vorstellen. Steckbriefe der KiS-Schulen und der regionalen Klimaschutzakteure sollen dazu motivieren, miteinander Kontakt aufzunehmen und Netzwerke zu knüpfen.

Zugehörige Projekte

Auftragnehmer

Kontakt

  • Dorothee Gintars
    Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
    Referat WB 2 „Instrumente zur Emissionsminderung im Gebäudebereich“
    Telefon: +49 228 99401-2247
    E-Mail: dorothee.gintars@bbr.bund.de

Diese Seite