Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung

Forschungsprojekt: Fortentwicklung BNB-Kriteriensteckbrief 4.1.5 – Widerstandsfähigkeit gegen Naturgefahren

Projektsteckbrief

Die Auswirkungen des Klimawandels stellen die gebaute Umwelt vor Herausforderungen. Um Gebäude bestmöglich vor Extremwetterereignissen zu schützen, wird die Anpassung an den Klimawandel innerhalb des Bewertungssystems Nachhaltiges Bauen (BNB) weiterentwickelt.

Die Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels stellen die gebaute Umwelt vor neue Herausforderungen. Durch die Veränderungen steigen sowohl die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Extremwetterereignissen als auch die klimatischen Einwirkungen auf Gebäude. Hitzewellen, Starkregenereignisse und Stürme nehmen in vielen Regionen zu, weshalb Maßnahmen zur Klimaanpassung frühzeitig berücksichtigt werden müssen. Im Rahmen des Forschungsprojektes werden neue Aspekte, Schwerpunktsetzungen und Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel in der Nachhaltigkeitszertifizierung von Gebäuden untersucht sowie ein zukunftsorientierter Bewertungsansatz entwickelt.

Ausgangslage

Das Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) dient der Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele bei öffentlichen Gebäuden und ist somit Grundlage für die Durchführung der Planungs- und Bauprojekte. Im BNB werden die Bewertungsaspekte der Anpassung an den Klimawandel hauptsächlich im Kriterium 4.1.5 „Widerstandsfähigkeit gegen Naturgefahren“ aufgegriffen. Die im Steckbrief angewandte Methodik beruht auf den Ergebnissen eines im Jahr 2010 abgeschlossenen Forschungsprojektes. In der Zwischenzeit haben sich der Stand der Forschung, die normative Grundlage, die tatsächlich vorhandenen klimatischen Randbedingungen sowie die Genauigkeit der Klimaprojektionen weiterentwickelt und es wurden neue Erkenntnisse generiert. Deshalb ist es erforderlich, die Bewertung des klimaangepassten Bauens im BNB-System auf wissenschaftlicher Basis kritisch zu hinterfragen.

Ziel

Im Rahmen des Forschungsprojektes wird der Überarbeitungsbedarf des BNB-Systems im Hinblick auf klimaangepasstes Bauen ermittelt. Darauf aufbauend werden verschiedene Überarbeitungskonzepte erstellt, von denen eines detailliert ausgearbeitet und praktisch erprobt wird. Ziel ist es, die Bezüge und Bewertungsgrundlagen innerhalb des Kriteriums 4.1.5 zu aktualisieren sowie eine Systematik zur Bewertbarkeit von Planungs- und Bauleistungen in Bezug auf klimaangepasstes Bauen zu entwickeln. So sollen die Sichtbarkeit und damit die Bedeutung der Thematik im Zertifizierungssystem erhöht werden. Die Überführung des aktuellen Wissensstandes und bestehender Forschungsergebnisse zum klimaangepassten Bauen in das BNB ist erforderlich, um im Bundesbau eine Anpassung an den Klimawandel zu gewährleisten und die Bauwerke für die zukünftigen Herausforderungen des Klimawandels zu wappnen. Das Projekt verfolgt folgende Ziele:

  • Erweiterung der Systemgrenzen klimaangepassten Bauens auf ein Gesamtsystem „Quartier“
  • Berücksichtigung von projizierten klimatischen Entwicklungen (wenn möglich)
  • Aufzeigen von planerischen und baulichen Maßnahmen für klimaangepasstes Bauen
  • Entwicklung einer Bewertungsmethodik für die Planung klimaresistenter Gebäude mit positiven Auswirkungen auf das Quartier
  • Erhöhung der Bedeutung und Sichtbarkeit von klimaangepasstem Bauen in der Gebäudezertifizierung

Auftragnehmer

Kontakt

  • Svenja Binz
    Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
    Referat WB 6 „Instrumente des ressourcenschonenden und klimaangepassten Bauens“
    Telefon: +49 30 18401-2766
    E-Mail: svenja.binz@bbr.bund.de

  • Dr. Stefan Haas
    Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
    Referat WB 6 „Instrumente des ressourcenschonenden und klimaangepassten Bauens“
    Telefon: +49 30 18401-3414
    E-Mail: stefan.haas@bbr.bund.de

Diese Seite