Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung

Forschungsprojekt: Lieferketten in der deutschen Bauwirtschaft

Projektsteckbrief

  • Status Abgeschlossen
  • Laufzeit August 2022 – Oktober 2023
  • Programm Zukunft Bau

Die Materialknappheit von Roh- und Grundstoffen sowie Vorleistungsgütern war in den Jahren 2021/22 eine der größten Herausforderungen der Bauwirtschaft. Gründe waren die Nachwirkungen der Corona-Pandemie und der Krieg gegen die Ukraine, die sich auf die globalen Logistikketten ausgewirkt haben. Die Studie untersuchte deshalb die internationalen Verflechtungen der Wertschöpfungskette Bau.

Ausgangslage

Trotz Corona-Pandemie entwickelte sich das deutsche Baugewerbe 2020 und 2021 positiv. Während die Nachfrage im Bausektor im Verlauf der Pandemie konstant stark war, wirkten sich diverse COVID-19-Restriktionen negativ auf Lieferketten und die Verfügbarkeit von Baumaterialien aus. Diese Entwicklungen haben in Kombination dazu geführt, dass die Preise für Grundmaterialien wie Holz, Stahl und Dämmstoffe kurzfristig erheblich anstiegen. Hinzu kamen eine weitere Verschärfung der Lieferengpässe und deutlich gestiegene Energiepreise aufgrund des Kriegs gegen die Ukraine, wovon nach Analysen von Oxford Economics vor allem die energieintensiven Sektoren Chemie, Verkehr und die Bauwirtschaft betroffen waren. Seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1991 gaben noch nie so viele deutschen Bauunternehmen an, dass Materialknappheit bzw. Kapazitätsengpässe ihre Bautätigkeit behindern, wie im Mai 2022 – das zeigt die monatliche Erhebung des Business Surveys der Europäischen Kommission.

Die weltweiten Lieferengpässe führen nicht nur zu Verzögerungen von Bauvorhaben, sondern könnten auch weitere Baupreissteigerungen bewirken. In Kombination mit gestiegenen Energiepreisen stellen sie außerdem ein Hemmnis für die gesamtwirtschaftliche Erholung dar.

Ziel

Ziel des Forschungsvorhabens war es, die internationale Verflechtung der Branche zu untersuchen und strategische Abhängigkeiten zu identifizieren. Zudem wurden Handlungsempfehlungen abgeleitet, welche die Abhängigkeiten von einzelnen kritischen Beschaffungsmärkten reduzieren und damit die Resilienz der Baubranche weiter erhöhen kann.

Auftragnehmer war Oxford Economics.

Lieferketten in der deutschen Bauwirtschaft BBSR-Online-Publikation Ausgabe 52/2023 |

Kontakt

  • Christian Schmidt
    Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
    Referat WB 9 „Wohnen und Klimaschutz, Bauwirtschaft“
    Telefon: +49 228 99401-1238
    E-Mail: christian.schmidt@bbr.bund.de

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