Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung

Forschungsprojekt: Strategien für klimagerechte Dachflächen

PV-Anlagen und/oder Gründächer

Projektsteckbrief

Das Projekt stellt bereits vorliegende wissenschaftliche Erkenntnisse zur Eignung und Nutzung von Photovoltaik (PV) und Dachbegrünungen zusammen (einschließlich kombinierter Systeme PV und Gründach). Darauf aufbauend soll der Zwiespalt der beiden Nutzungsformen sowie der jeweiligen energetischen, ökologischen und ökonomischen Vor- und Nachteile für die Gebäude und Stadtquartiere diskutiert werden. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf gebäudeübergreifenden Strategien (Mikro- und Makroperspektive) sowie dem Umgang mit Bestandsgebäuden. Denn eine starke Verbreitung von Photovoltaik und/oder Dachbegrünung im Stadtgebiet wirkt sich zum Teil weit über die Gebäudeebene und die Effekte von Einzelinstallationen hinaus aus.

Ausgangslage

Die Ausgestaltung klimagerechter Dachflächen steht aktuell in einem Zwiespalt zwischen dem Potenzial zur Nutzung erneuerbarer Energien in Form von Photovoltaik-Anlagen sowie dem Potenzial zur Erhaltung des Mikroklimas und der damit verbundenen Anpassung an die Folgen des Klimawandels in Form von Gründächern. Darüber hinaus sind Dachflächen wichtige Gebäudekomponenten für den winterlichen und sommerlichen Wärmeschutz.

Viele Dachflächen in Deutschland verfügen weder über eine Photovoltaik-Anlage noch über ein Gründach. Mit Blick auf den Klimawandel bedarf die Erschließung dieser ungenutzten Potenziale einer näheren Betrachtung. Einzelne Solar- und Gründach-Potenzial-Kataster geben bereits erste Hinweise, ob sich bestehende Gebäude nachträglich mit einer Anlage ausstatten lassen. Diese Kataster werden im Projektverlauf als Grundlage für die weitergehenden Untersuchungen genutzt.

Ziel

Das Projekt soll Empfehlungen und Strategien für die Ausgestaltung der Dachflächenlandschaft in Deutschland erarbeiten. Die über das einzelne Dach hinausgehende Betrachtung richtet den Fokus auf einen klimaneutralen und klimagerechten Gebäudebestand 2045.

Die Studie untersucht den Zielkonflikt Photovoltaik und Gründach: Unter welchen Umständen oder Voraussetzungen ist eine Kombination oder auch eine getrennte Nutzung der jeweiligen Systeme von Vorteil? Im Fokus der Untersuchung steht dabei vor allem die Umnutzung bestehender Dachflächen.

Die Studie betrachtet die folgenden Aspekte:

  • Vor- und Nachteile einer gebäudeübergreifenden Betrachtung gegenüber einer Einzelbetrachtung für Klimaschutz, Klimafolgenanpassung und Biodiversität
  • Besonders geeignete Dachflächen und Gebäudekonstellationen für nachträgliche Photovoltaik-Anlagen und/oder Gründächer
  • Technische und wirtschaftliche Möglichkeiten
  • Objektbezogene Nutzungskonkurrenzen
  • Bewertungen für Entscheidungsfindung (Mikro- und Makrobetrachtung)


Auftragnehmer

  • Bundesverband GebäudeGrün e.V. (BuGG)
    vertreten durch Herrn Dr. Gunter Mann
    Albrechtstraße 13
    10117 Berlin

Kontakt

  • Christian Ahrens
    Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
    Referat WB 2 „Instrumente zur Emissionsminderung im Gebäudebereich“
    Telefon: +49 228 99401-1531
    Fax: +49 228 9910401-1531
    E-Mail: christian.ahrens@bbr.bund.de

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