Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung

Raumordnungsprognose

Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) hat in den letzten zwanzig Jahren ein System von Regionalprognosen entwickelt, mit denen sich zentrale Eckwerte der räumlichen Entwicklung abschätzen lassen. In regelmäßigem, mehrjährigem Abstand wird dabei eine neue Raumordnungsprognose (ROP) erstellt, die ebenso wie die auf die Gegenwart und Vergangenheit ausgerichtete Laufende Raumbeobachtung eine Daueraufgabe des BBSR darstellt.

Nachfolgend finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen zur Bevölkerungsprognose.

Das BBSR entwickelt derzeit seine kleinräumige Bevölkerungsprognose in Hinblick auf Annahmen und Methodik weiter. Erste Ergebnisse werden voraussichtlich im Frühjahr 2020 publiziert werden können.

Die wichtigste Neuerung der Prognose ist die Berücksichtigung der Ergebnisse des Zensus 2011. Die bedeutendste Dimension in der Raumordnungsprognose ist der Raum. Die Prognose hat einen mittelfristigen Horizont von etwa zwanzig Jahren. Die aktuellsten Prognosen betreffen die Merkmale Bevölkerung, private Haushalte, und die Erwerbspersonen.

Das Modell der Raumordnungsprognose findet weiterhin Anwendung bei der Bundesverkehrswegeplanung (BVWP). Dort werden Prognosen von Bevölkerung, private Haushalten und Erwerbspersonen für die sogenannte Strukturdatenprognose verwendet, aus der wiederum die künftige Nachfrage nach Verkehr abgeleitet wird.

Die Teilprognosen bestehen aus mathematischen Gleichungssystemen, mit denen Kausalbezüge zwischen den zu prognostizierenden Variablen und anderen Merkmalen formalisiert werden. Die Teilmodelle stehen untereinander ebenfalls in einem ursächlichen Zusammenhang. Die Verknüpfungen der Teilmodelle sind sparsam und überschaubar, um auf jeden Fall einen Black-Box-Charakter des Prognosesystems zu vermeiden. Wichtigstes Teilmodell ist die Bevölkerungsprognose, deren Ergebnisse ihrerseits als Prognoseinput für das Arbeitsmarktmodell und - indirekt über die privaten Haushalte - in das Wohnungsmarktmodell einfließen.

Wichtigstes Erkenntnisziel der Raumordnungsprognose ist die künftige Nutzung des Raumes, insbesondere die zusätzliche Inanspruchnahme von Boden. Siedlungsdruck entsteht, wenn die Nachfrage an Bauland nicht aus dem Flächenangebot gedeckt werden kann und dadurch konkurrierende Ansprüche an den Boden entstehen. Die wichtigsten Nachfrageimpulse entstammen den Bereichen Wohnen, Arbeiten, Verkehr und Infrastruktur. Träger der Nachfrage oder des Bedarfs sind Einzelpersonen oder Personengruppen wie private Haushalte. Die Teilmodelle der Raumordnungsprognose ergeben sich aus diesem Wirkungsgeflecht.

Prognoseergebnisse besitzen nicht den Anspruch, ein zwingend eintreffendes Bild der Zukunft zu zeigen. Die Ergebnisse der Raumordnungsprognose können deshalb nur sinnvoll interpretiert werden, wenn sowohl die zugrundeliegende Methodik als auch die zugrundeliegenden Annahmen berücksichtigt werden.

Details zur Methodik und zu den Annahmen der Teilmodelle:

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