Neues IzR-Heft blickt auf den regionalen Strukturwandel
Braunkohlekraftwerk Boxberg/Oberlausitz
Erneuerbare Energien wie Wind, Wasser und Sonne sind der Schlüssel zu einer nachhaltigen Energieversorgung. Und: Sie machen uns weniger abhängig von Lieferungen aus dem Ausland. Wie lässt sich die Energiewende erfolgreich und möglichst zügig gestalten? Wie sind deutsche Regionen konkret betroffen? Und welche Ideen und Konzepte setzen sie bereits um? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die neue Ausgabe der Fachzeitschrift IzR (Informationen zur Raumentwicklung).
Ein Fokus des Hefts liegt auf den Regionen, die bisher zu den Zentren der Energieversorgung gehörten. Dazu zählen beispielsweise das Lausitzer, das Rheinische und das Mitteldeutsche Braunkohlerevier. Bei der Förderung von Erdöl dominieren Regionen in Schleswig-Holstein und Niedersachsen, das auch beim Erdgas an der Spitze steht. Mit den Umwälzungen steht in all diesen Regionen ein umfassender Strukturwandel an, mit wirtschaftlichen wie gesellschaftlichen Folgen. Arbeitsplätze fallen weg, Infrastrukturprojekte müssen bewältigt, Tagebauflächen rekultiviert werden.
Im Heft vorgestellte Analysen zeigen, dass die Energiewende auf lange Sicht wirtschaftlich positiv wirken kann. Und das nicht nur aus makroökonomischer Perspektive. Selbst den direkt vom Wandel betroffenen Regionen bieten sich große Chancen für eine positive Entwicklung. Neue Jobs und Geschäftsfelder entstehen, in einigen Bereichen führt die Energiewende bereits zu Fortschritt und Wachstum. Ohnehin sind die Einschnitte nicht überall so gravierend, wie auf den ersten Blick befürchtet. In der Braunkohleindustrie sind zwischen 1990 und 2000 beispielsweise knapp 110.000 Arbeitsplätze weggefallen – mittlerweile arbeiten noch etwa 20.000 Menschen in diesem Bereich.
Einig sind sich die Autorinnen und Autoren darin, dass Energiewende und Strukturwandel künftig schneller ablaufen müssen. Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) unterstützt dabei konkret: Seit Ende 2021 baut es in Cottbus ein Kompetenzzentrum Regionalentwicklung auf. In Studien und Projekten widmet sich die Einrichtung speziell den für die Raumplanung wichtigen Bereichen. Im Fokus steht nicht nur die Energiewende, sondern auch die Daseinsvorsorge, der Klimawandel oder die Digitalisierung.
Das BBSR gibt die IzR heraus. Das Heft mit dem Titel „Energiewende und Strukturwandel – Politische Ziele regional verankern“ ist im Franz Steiner Verlag erschienen. Hier können Sie die Printversion oder das eJournal bestellen: service@steiner-verlag.de.
Alle Informationen zum Heft finden Sie hier.