Zum Inhalt
Die Veröffentlichung enthält 4 Beiträge, die sich im Wesentlichen aus dem Aufbau des Wohnungsprognose-Modells ableiten:
- Matthias Waltersbacher: Entwicklung der Wohnflächennachfrage in den alten Ländern bis 2015
- Irene Iwanow, Ralf Schmidt (IÖR): Szenarien zur Wohnflächennachfrageentwicklung bis 2015 in den ostdeutschen Ländern und Berlin
- Mathias Metzmacher, Matthias Waltersbacher: Entwicklung des Wohnungsangebotes und zukünftiger Neubaubedarf bis 2015
- Wolfgang Neußer, Matthias Waltersbacher: Ausgewählte Ergebnisse der Wohnungsprognose 2015
Während die ersten drei Beiträge neben der Präsentation der wichtigsten Ergebnisse auch eine detaillierte Darstellung der gewählten methodischen Schritte beinhalten, umfasst der vierte Beitrag die wesentlichen Ergebnisse der Wohnungsprognose 2015 in Tabellenform. Die Ergebnisse werden tabellarisch in einheitlicher Form in verschiedenen Raumbezügen dargestellt: alte Länder insgesamt, neue Länder insgesamt, Bundesländer sowie Raumordnungsregionen. Die Ergebnisse werden hierbei für 4 bzw. 5 Zeitpunkte - 1998, 2000, 2005, 2010 und 2015 - aufbereitet. Für die neuen Länder, bearbeitet vom IÖR, werden zusätzlich vier Szenarien (A, B, C und D) dargestellt.
Prognostizierter jährlicher Neubaubedarf bis 2015 gesamt (Deutschland)
Ergebnistabellen
Die ausgewiesenen Tabellen folgen einem standardisierten Muster aus vier Blöcken und beziehen sich jeweils auf die oben genannten 4 bzw. 5 Prognosezeitpunkte: (Demographie, Nachfrageparameter, Nachfrageentwicklung sowie Fertigstellungen/Neubaubedarf.
Im ersten Block Demographie werden vier Größen abgebildet:
- Bevölkerung in Privathaushalten
- Zahl der Privathaushalte
- Prozentuale Anteil der Ein- und Zwei-Personen-Haushalte
- Durchschnittliche Haushaltsgröße.
Im zweiten Block Nachfrageparameter werden die aus den Trendprognosen (alte Länder) bzw. aus den Trendszenarien des IÖR (neue Länder) gewonnenen Parameter dargestellt:
- Eigentümerquote
- Durchschnittliche Pro-Kopf-Wohnfläche
- Für die alten Länder: Die durchschnittliche Pro-Kopf-Wohnfläche der Mieter- und der Eigentümer-Haushalte
- Für die neuen Länder: Die durchschnittliche Wohnfläche der Eigentümer- und Mieterhaushalte.
Der dritte Block Nachfrageentwicklung stellt die Ergebnisse der Prognoseberechnungen für die Nachfrageseite dar:
- Wohnflächennachfrage in 1000 m2
- Nachfrageveränderungen in Ein- und Zweifamilien- bzw. in Mehrfamilienhäusern (Indexwerte)
Der vierte Block Fertigstellungen/Neubaubedarf stellt die fertig zu stellenden Wohnungen in neuen Wohngebäuden dar:
- Fertig zu stellende Wohnungen pro Jahr (in 1000), differenziert nach Ein- und Zweifamilien- und Mehrfamilienhäusern
- Fertig zu stellende Wohnungen je 1000 Einwohner (bezogen auf die Einwohnerzahl der Raumeinheit).
Regionaler Bezug
Die Ergebnisse der Wohnungsprognose werden auf der Ebene von 97 Raumordnungsregionen berechnet und ausgewiesen. Länderwerte und die Angaben für alte und neue Länder insgesamt sind Aggregationen aus den jeweiligen Raumordnungsregionen.
Visualisierung
Die Ergebnisse werden zusätzlich als Karten auf der Basis von Raumordnungsregionen aufbereitet. Folgende Karten ergänzen den umfangreichen Tabellenteil:
- Entwicklung der Wohnflächennachfrage in Ein- und Zweifamilienhäusern 2001 bis 2015 (Deutschland)
- Entwicklung der Wohnflächennachfrage in Mehrfamilienhäusern 2001 bis 2015 (Deutschland)
- Entwicklung der Wohnflächennachfrage Eigentümer 2001 bis 2015 (Alte Länder)
- Entwicklung der Wohnflächennachfrage Mieter 2001 bis 2015 (Alte Länder)
- Entwicklung der Wohnflächennachfrage 2001 bis 2015 gesamt (Alte Länder)
- Entwicklung der Wohnflächennachfrage Eigentümer 1998 bis 2015 (Neue Länder Szenario A)
- Entwicklung der Wohnflächennachfrage Mieter 1998 bis 2015 (Neue Länder Szenario A)
- Prognostizierter jährlicher Neubaubedarf bis 2015 gesamt (Deutschland)
- Prognostizierter jährlicher Neubaubedarf bis 2015 EZH (Deutschland)
- Prognostizierter jährlicher Neubaubedarf bis 2015 MFH (Deutschland)
Die wichtigsten Ergebnisse
- Die Wohnungsprognose ergibt insgesamt für Deutschland zwar gegenüber den letzten Jahren rückläufige Zahlen, sie geht aber zumindest bis zum Jahr 2010 von weiterhin beträchtlichen Nachfragemengen aus. Zusammen mit den zusätzlichen Fertigstellungen in bestehenden Gebäuden rechnet sie mit einer jährlichen Gesamtfertigstellungszahl von 376.000 Wohnungen. Dies ist, bezogen auf den jeweiligen Bestand, ein jährliches Plus von 1%.
- Von 2000 bis 2010 werden sich die jährlichen Fertigstellungen im Wohnungsneubau in den alten Ländern bei knapp 290 000 Wohnungen stabilisieren, von 2010 bis 2015 bei ca. 250.000. Zusammen mit den Fertigstellungen im Bestand ergeben sich so jährlich ca. 320.000 (2000-2010) bzw. 280.000 (ab 2010) neue Wohnungen. Dies bedeutet einen Rückgang gegenüber den 90er Jahren, bewegt sich aber noch über dem Durchschnittswert der 80er Jahre. Dieses Niveau sollte langfristig nicht unterschritten werden.
- Der Trend zum Eigenheim wird sich in Westdeutschland bis 2010 verstärkt, dann aus demographischen Gründen gemäßigter fortsetzen und zu insgesamt deutlich höheren Fertigstellungen im Ein- und Zweifamilienhausbau gegenüber dem Geschosswohnungsbau führen. Von 100 neuen Wohnungen werden 55 in Ein- und Zweifamilienhäusern und 45 in Geschosswohnungsbauten erstellt werden. Auch in Ostdeutschland wird die Nachfrage nach Wohneigentum auf einem stabilen Niveau liegen. Hier ist bis 2015 mit jährlichen Fertigstellungszahlen von ca. 42.000 Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern zu rechnen (Szenario C). Demgegenüber bewegen sich die Neubauzahlen im Geschosswohnungsbau auf einem sehr niedrigen Niveau. Bis auf jährlich ca. 10.000 Wohnungen in Berlin und seinem Umland ist in keiner Region der neuen Länder ein nennenswerter Neubaubedarf zu erkennen.