Angesichts der angespannten Lage der öffentlichen Haushalte und der Auswirkungen der demographischen Entwicklung ist ein Rückgang der staatlichen Intervention im Wohnungswesen absehbar. Die Wohnungsversorgung wird dann stärker den Marktkräften überlassen sein. Insofern müssen die Bedingungen, unter denen Märkte funktionsfähig sind, stärker in den Mittelpunkt der wohnungspolitischen Agenda rücken. Dieses Thema hat verschiedene Facetten. Ein wichtiger Aspekt ist dabei die Sicherstellung von Transparenz durch Bereitstellung von Wohnungsmarktinformationen. Gleichzeitig verläuft die Entwicklung der Wohnungsmärkte in den Regionen immer uneinheitlicher. Daher wächst vor allem der Bedarf an regionalen und nach Teilmärkten differenzierten Wohnungsmarktinformationen.
Diesem steigenden Informationsbedürfnis kommt das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) nach und legt mit dem Bericht "Wohnungsmärkte in Deutschland" erstmals eine bundesweite empirische Analyse der regionalen Wohnungsmärkte vor. Hierfür wurden eine Vielzahl amtlicher und nicht-amtlicher Datenquellen erschlossen, um in der Zusammenschau regionale Preis-, Wohnungsversorgungs- und Bautätigkeitsniveaus sowie deren Entwicklungstendenzen abbilden zu können.
Ein großer Teil der Indikatoren wird auf der Ebene von Raumordnungsregionen und Kreisen sowie für die "klassischen" Siedlungsstrukturtypen des BBR dargestellt. Darüber hinaus erfordert die Wohnungsmarktbeobachtung aber auch weitere, problemorientierte räumliche Analyseraster. Für diesen Bericht wurde deswegen neben einer Kombination von geographisch orientierten Ländergruppen und zusammengefassten Kreistypen auch eine wohnungsmarktorientierte Typisierung von Regionen und Städten nach sozioökonomischen und demographischen Merkmalen entwickelt. Aber auch spezifische Auswertungen, die nur auf Bundesebene realisiert werden konnten, bereichern das Verständnis der Teilmärkte bzw. der Nachfragestrukturen.
Außerdem hat das BBR systematisch Miet- und Kaufannoncen auf Bundesebene ausgewertet, denn in den Preisen verdichten sich die Marktinformationen wie in einem Brennglas. Die ersten Analyseergebnisse dieser Quelle fanden auch Eingang in den Bericht.
Kontakt:
Markus Sigismund,
Matthias Waltersbacher (
matthias.waltersbacher@bbr.bund.de
)
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