Das Konzept des Nudging beruht auf Erkenntnissen der Psychologie und der Neurowissenschaften, die belegen, wie schwierig es teilweise für Menschen ist, für sie richtige Entscheidungen zu treffen. So lassen sich z.B. viele unserer Entscheidungen allein durch die Art der Präsentation der Auswahlmöglichkeiten beeinflussen.
Die Idee des Nudging nimmt für sich in Anspruch, gute Entscheidungen zu befördern – die Menschen also dazu zu bewegen, für sich und die Allgemeinheit sinnvolle Entscheidungen zu treffen. Allerdings bleibt dabei häufig unklar, wer darüber befindet, wann und aus welchem Grund eine Entscheidung richtig oder falsch ist.
In Digitalmoderne neigt das Nudging dazu, gegenüber dem Individuum übergriffig zu werden. Mit dem digitalen Nudging kann einer breiten – auch staatlichen – Verhaltenslenkung Tür und Tor geöffnet werden, die die Basis der liberalen Gesellschaftsordnung angreifen kann.
Wir benötigen einen Fachdiskurs darüber, ob und wie Nudging-Instrumente zur Stärkung einer nachhaltigen Stadtentwicklung entwickelt und eingesetzt werden sollen.
Ansprechpartner:
Dr. Peter Jakubowski (
peter.jakubowski@bbr.bund.de
)
Inhalt
Vorwort
- Verhaltensökonomische Grundlagen zum Nudging
- Nudging-Beispiele aus der Praxis
- Nudging und digitale Transformation
- Nudging für gute Stadtentwicklung?
- Schlussfolgerungen
- Literatur