Die Publikation dokumentiert die Ergebnisse einer Analyse von Jugendprojekten im kleinstädtischen Kontext und zeigt wie Jugendliche stärker an der Stadtentwicklung mitwirken können. Auf Basis verschiedener Untersuchungsschritte – von einer deutschlandweiten Projektrecherche über die Auswahl beispielgebender Projekte hin zur Vertiefung in Fallstudien – ist ein reichhaltiges Bild von jugendlichen Gruppen entstanden, die sich für die Entwicklung vor Ort mit großem Engagement und kreativen Ideen einsetzen. Die Herangehensweisen, die Verfahren und Formate der vorgestellten Jugendprojekte adaptieren in vielfältiger Weise die spezifischen lokalen Rahmenbedingungen und regen zur Nachahmung an.
In kleinstädtischen, ländlichen Strukturen ist von Vorteil, dass Kommunikationswege eher kurz und direkt sind. Der Ton zwischen Jugendlichen, Verwaltung und Politik ist meist vertrauensvoll und unkompliziert. Gleichwohl sind Unterstützungsstrukturen der Jugendarbeit nicht in allen Kleinstädten kommunal verankert und professionell vorhanden. Diese Lücke füllen häufig persönliches Engagement, zivilgesellschaftliche Initiativen oder örtliche Vereinsstrukturen. Schließlich machen die in der Publikation vorgestellten Jugendprojekte deutlich, dass Jugendengagement in verschiedene Richtungen positiv wirken kann: Es verändert städtebauliche Räume, trägt zum Gemeinwohl bei, fördert bereits in jungen Jahren das Demokratieverständnis und schafft Identifikation mit dem eigenen Umfeld.
Wissenschaftliche Begleitung
Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
Referat RS 2 „Stadtentwicklung“
Evi Goderbauer (
evi.goderbauer@bbr.bund.de
)
Begleitung im Bundesministerium
Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat
Referat SW III 4 „Stadtumbau“
Anja Röding, Jacqueline Modes
Auftragnehmer
Planergemeinschaft für Stadt und Raum eG, Berlin
Corinna Kennel, Kerstin Jahnke, Paul-Martin Richter
Inhalt
Vorwort
Kurzfassung
Executive Summary
- Einleitung
- Ziele, Leitfragen und Methodik der Untersuchung
- Begriffsdefinitionen und -eingrenzungen
- Rechtlicher Rahmen, Positionen und Stimmen
4.1 Rechtliche Basis
4.2 Politische Positionen und zivilgesellschaftliche Stimmen - Wie sieht die Praxis aus? – Stand der Forschung
5.1 Jugendengagement und -beteiligung
5.2 Kleinstadtentwicklung
5.3 Jugendbeteiligung in der Kleinstadt - Vor Ort: Gute Beispiele
- Fallstudien
7.1 Demokratiebahnhof Anklam
7.2 Kinder- und Jugendbeirat Forst
7.3 GoTeam Colditz
7.4 ROWI-Kids Rodewisch
7.5 Jugendkonferenzen „DenkMit!“ Landkreis Wunsiedel
7.6 Fridays for Future und Jugendgemeinderat Leutkirch
7.7 Jugendgremium Mitmischer Twist - Gelingende Jugendbeteiligung in Kleinstädten – Auswertung
8.1 Wirkung auf die städtebauliche Struktur: Gestaltung von Orten und Räumen
8.2 Wirkung auf das demokratische Gemeinwesen: An(ge)kommen in der Stadtgesellschaft
8.3 Beteiligungskultur: vom Machbaren und Möglichen
8.4 Beteiligungsformate und Organisationsstruktur: Kontext und Eigensinn
8.5 Unterstützung von Jugendbeteiligung: Personen, Wissen und Strukturen - Fazit und Empfehlungen
- Literaturverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Anhang