In Deutschland werden jedes Jahr über 500 Mio. Tonnen Bauminerale, insbesondere Kies, Sand und Kalkstein gewonnen. Gleichzeitig fallen bundesweit jährlich etwa 60 Mio. Tonnen Bauschutt an. Im Hochbau sind der Abbruch und die Aufbereitung von Beton zu Gesteinskörnung bereits gängige Praxis, wobei das Rezyklat jedoch bisher fast ausschließlich als Schüttmaterial im Tiefbau eingesetzt wird.
Mit dem Forschungsprojekt wurde in der Hansestadt Korbach der Rückbau eines bestehenden Rathausanbaus aus den 70er-Jahren und die Errichtung eines Ersatzneubaus an gleicher Stelle wissenschaftlich begleitet, analysiert und bewertet. Der selektive Rückbau des Anbaus, die Bereitstellung der Recyclingbaustoffe für den Neubau im Sinne eines Urban Mining und die Entsorgung der Abfälle wurden in allen Schritten dokumentiert, qualitativ und quantitativ beschrieben und ausgewertet. Im Ergebnis wurde ermittelt, welche Erfolgsfaktoren und Hemmnisse für einen ressourcenschonenden und umweltverträglichen Rück- und Neubau zu berücksichtigen sind.
Wissenschaftliche Begleitung
Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
Referat WB 3 „Forschung im Bauwesen“
Daniel Wöffen (
daniel.woeffen@bbr.bund.de
)
Autorinnen und Autoren
Universität Kassel, Center for Environmental Systems Research (CESR), Kassel
Dr.-Ing. Clemens Mostert (Projektleitung),
Dr.-Ing. Husam Sameer, Dilan Glanz, M.Sc.,
Prof. Dr. Stefan Bringezu (wissenschaftliche Leitung)
energum GmbH, Ibbenbüren
Dr.-Ing. Architektin Anja Rosen