Das Forschungsprojekt legt dar, wie im Zusammenspiel von baulich-räumlichen Maßnahmen und Nutzungsreglements sogenannte Kompensationsräume für eine geringere Wohnfläche geschaffen werden können.
Mit der Forderung nach einem haushälterischen Umgang mit dem Boden wird sich das Zusammenleben nachhaltig verändern und wir rücken näher zusammen. Ziel sollte es sein, deutlich weniger Land pro Kopf in Anspruch zu nehmen. Angesichts des gegenwärtigen Anspruchswachstums ist dies aber nicht leicht umsetzbar. Die meisten sind jedenfalls nur dann einverstanden zusammenzurücken, wenn ihre Wohnung nicht kleiner wird. Aus der Architekturpsychologie ist bekannt, dass sich vorhandene oder fehlende Interaktions- und Kommunikationskontrolle über die eigene Umgebung auf das Gefühl von verfügbarem Raum und damit auf die wahrgenommene Dichte auswirkt.
Der Fokus des Projekts lag dabei auf den so genannten Kompensationsräumen – also Räumen, die die Reduzierung von privater Wohnfläche ausgleichen. Beispielhaft sind hier halbprivate Vorplätze oder Außenräume zu nennen, die veränderbar genutzt und gestaltbar sind und so den Handlungsspielraum der Bewohnenden erweitern. Der architektonische Rahmen ist hierfür genauso Voraussetzung, wie eine Hausordnung, welche diese Spielräume unterstützt. Das Projekt beantwortet, wie baulich-räumliche und regulative Maßnahmen das Gefühl für verfügbaren Raum in dichten Wohnsiedlungen positiv beeinflussen können und verhandelbare Experimentierfelder ermöglichen.
Fachbetreuer
Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
Referat WB 3 „Forschung im Bauwesen“
Dr. Katja Hasche (
katja.hasche@bbr.bund.de
)
Autorinnen und Autoren
Hochschule Luzern – Technik & Architektur
Institut für Architektur (IAR)
Kompetenzzentrum Typologie & Planung in Architektur (CCTP), CH-Horw
Prof. Angelika Juppien, Richard Zemp
Mitwirkende
Wissenschaftliche Mitarbeit:
Hochschule Luzern – Technik & Architektur
Institut für Architektur (IAR)
Kompetenzzentrum Typologie & Planung in Architektur (CCTP), CH-Horw
Franziska Winterberger
Technische Universität Berlin
Fakultät VI – Planen Bauen Umwelt
Fachgebiet Planungs- und Bauökonomie / Immobilienwirtschaft
Ben Gabriel
Beirat:
Regula Aepli, Allgemeine Baugenossenschaft Luzern, CH-Luzern
Angelika Eckhardt, TWG Teltower Wohnungsbaugenossenschaft e.G., 14513 Teltow
Prof. Alex Willener, Hochschule Luzern – Soziale Arbeit, CH-Luzern
Martin Wyss, Baugenossenschaft Wohnwerk Luzern, CH-Luzern
Inhaltsverzeichnis
Kurzfassung
Abstract
Einleitung
Ziele und Vorgehensweise der Arbeit
Einführung in die Methodik
Walking In-Between
Was Komplementärräume bedeuten
Von Aneignung, Regeln und dem Wohnen als Situation
Fallstudien
Das Haus und seine Ordnung
- Buddelenhof, Luzern
- Erismannhof, Zürich
- Granitz-Straße, Berlin
- Hellmut-Straße, Zürich
- Im Werk, Uster
- Paul-Singer-Straße, Teltow
Was Komplementärräume ermöglichen
Ein Abc-darium
- Abenteuer
- Engagement
- Landnahme
- Tapetenwechsel
- Zauber
Wo Komplementärräume liegen
Ein Atlas
- auf der anderen Straßenseite
- um das Haus herum
- vor der Wohnungstür
Komplementärräume aufnehmen
Kompass der Komplementärräume
Ein abschließendes Plädoyer
Rediscover the In-Between!
Anhang
Die Veröffentlichung ist ein Ergebnis des Projekts „Redefine the In-Between: Kompensationsräume in dichten Wohnsiedlungen“.