Dem Gebäudebereich kommt bei der Umsetzung der klimapolitischen Ziele der Bundesregierung eine Schlüsselfunktion zu, da auf diesen Sektor im Jahr 2019 rund 35 % des Endenergieverbrauchs in Deutschland und etwa 30 % der Treibhausgasemissionen entfallen (UBA 2020). Zentrales Anliegen der Bundesregierung ist ein nahezu klimaneutraler Gebäudebestand bis zum Jahr 2050, für dessen Umsetzung zielgerichtete, wirkungsvolle und effiziente klimapolitische Instrumente (z. B. Anforderungen und Anreizsysteme) erforderlich sind.
Sowohl zur Konzeption und Ausgestaltung als auch für das Monitoring der Instrumente ist eine fundierte Kenntnis über die Bausubstanz und die energetische Qualität des Gebäudebestands in Deutschland not-wendig. Daten zum Mengengerüst, zur Gebäudetypologie und zum energetischen Gebäudezustand sowie zum Energiebedarf bzw. -verbrauch und den damit verbundenen Emissionen sind demzufolge eine wichtige Grundlage für planerische Zwecke bei Behörden und für die politische Entscheidungsfindung. Diese Daten liegen für den Wohn- und Nichtwohngebäudebestand jedoch teilweise nur sehr unvollständig vor.
Zur Schließung bestehender Datenlücken werden Energieausweise für Gebäude häufig als mögliche Datenquelle zur Gewinnung von Erkenntnissen über die energetische Qualität des Gebäudebestands vorgeschlagen.
Ziel des Projektes ist die Untersuchung der potenziellen Erkenntnisse, welche durch die Nutzung von Energieausweisdaten gewonnen werden könnten. Dafür wurde das methodische Vorgehen zur Schaffung einer besseren Datengrundlage zum Gebäudebestand in Deutschland ausgearbeitet.
Wissenschaftliche Begleitung
Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
Referat WB 2 „Energieeinsparung, Klimaschutz“
Monika Schröder (Projektleitung) (
monika.schroeder@bbr.bund.de
)
Auftragnehmer
Energy Systems Analysis Associates – ESA² GmbH, Dresden
Dr. Robert Kunze, Jonas Meier, Jakob Zwirnmann
in Zusammenarbeit mit der
TEP Energy GmbH, Zürich
Dr. Martin Jakob, Jonas Müller
Inhaltsverzeichnis
Kurzfassung
Executive Summary
Einleitung, Zielsetzung und methodisches Vorgehen
- Ziele des Forschungsprojekts
- Methodische Umsetzung
- Struktur des Berichtes
Konzepte und Methoden zur Erfassung, Beschreibung und Beurteilung der energetischen Qualität des deutschen Gebäudebestands
- Definition und Beschreibungskonzepte der energetischen Qualität des deutschen Gebäudebestands
- Methoden zur Erfassung der energetischen Qualität des Gebäudebestands
- Datenbedarf für die Charakterisierung der energetischen Qualität des Gebäudebestands in Deutschland
- Kriterien für die Wahl der besten bzw. optimalen Methode
Status quo der Datenlage zum deutschen Gebäudebestand und der Energieausweise
- Verfügbare Informationen zum Mengengerüst des Gebäudebestands in Deutschland
- Verfügbare Informationen zur energetischen Qualität des Gebäudebestands in Deutschland
- Energieausweise für Gebäude
- Inhalte von Gebäudeenergieausweisen und Beurteilung der potenziellen Datenqualität
- Die EnEV-Registrierstelle am DIBt
- Beurteilung der potenziellen Verfügbarkeit von Energieausweisen
Nutzbarkeit und potenzieller Mehrwert von Energieausweisdaten
- Nutzung von Energieausweisdaten zur Charakterisierung des Mengengerüsts
- Nutzung von Energieausweisdaten zur Charakterisierung der energetischen Gebäudequalität
- Nutzung von Energieausweisdaten für die Beurteilung von bestehenden und die Ausgestaltung von neuen Politikinstrumenten
Methoden zur Nutzung von Energieausweisdaten für die Charakterisierung des energetischen Gebäudezustands
- Zusammenfassung der Datenlage
- Mögliche methodische Konzepte zur Nutzung von Energieausweisdaten
- Methodisches Konzept MK 3 im Detail
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Quellenverzeichnis
Anhang