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In Zeiten vermeintlicher Sicherheit und stets verfügbarer Waren und Dienstleistungen sollten wir nicht vergessen, dass die Folgen einer Katastrophe immer dann besonders gravierend sind, wenn man nicht vorbereitet ist. Wer hinter einem Deich wohnt, sollte wissen, was zu tun ist, falls die Dämme brechen. Unternehmen, die von einem Verkehrsträger besonders abhängig sind, sollten sich Alternativen überlegen, für den Fall, dass die Logistikkette einmal gestört sein sollte. Das Vertrauen in ein Hochtechnologieland kann sich dabei als trügerisch erweisen, denn gerade die große technische Abhängigkeit unseres Alltags macht uns durchaus empfindlich gegenüber Störungen. Und die Erkenntnis, dass ein Unglück selten allein kommt, hat sich auch bei Schadensereignissen bestätigt. Gerade die Kumulation von Störungen führt leicht zum Verhängnis.
Trotz des Sicherheitsbedürfnisses ist das Thema "Risiko" in der Öffentlichkeit nicht sehr präsent und auch nicht besonders beliebt. "Et hätt noch immer joot jejange", sagen die Rheinländer. Aber auch anderswo ist eine gewisse fatalistische Einstellung gegenüber Risiken verbreitet, das bestätigen die Experten in diesem Heft. Brauchen wir also einen breiteren öffentlichen Diskurs zum Thema Risiko in Deutschland? Wie steht es um die Methoden der Risikobewertung? Wie funktionieren unsere Frühwarnsysteme, insbesondere auch auf den unterschiedlichen Entscheidungsebenen? Wie gut klappt die Kooperation verschiedener Akteure des Bevölkerungsschutzes – und wie die Kommunikation mit der Öffentlichkeit?
Jahrhundert-Hochwasser, Atomkatastrophen, Terroranschläge, Klimawandel: In den letzten Jahren sind wir sensibler geworden für die Verwundbarkeit von Gesellschaft und Infrastruktur. Das ist eine Chance, um die interdisziplinäre Forschung in diesem Bereich voranzutreiben, daraus konkrete Handlungsempfehlungen abzuleiten und die Akteure des Bevölkerungsschutzes zu stärken. Im "Fall des Falles" – also wenn ein Schadensereignis die Versorgung der Bevölkerung mit Energie, Nahrung oder Gesundheitsdienstleistungen gefährdet – lassen sich Folgeschäden dann am besten abwenden, wenn ein Gemeinwesen gut vorbereitet ist. Das Heft gibt einen Überblick, wie es darum in Deutschland bestellt ist.
Redaktion:
Bernd Buthe
Thomas Pütz
thomas.puetz@bbr.bund.de
Daniel Regnery
Friederike Vogel
Die Preisangabe gilt für eine Einzelheft-Bestellung als Printversion oder Onlineversion.
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