Die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland liegt mittlerweile bei 45,4 Millionen – und ist damit hoch wie nie. Vielen Deutschen ist der eigene Job sehr wichtig. Sie verbringen mehr Zeit auf der Arbeit als mit der Familie und verdienen im Büro, in der Fabrik, im Krankenhaus, an der frischen Luft oder zuhause ihren Lebensunterhalt.
Egal ob Manager, Bauarbeiter, Pflegekraft oder Designer – wer heute erwerbstätig ist, muss sich vor allem auf eins einstellen: Die Arbeitswelt verändert sich rasant. Wertschöpfungsketten und Strukturen in Unternehmen werden globaler. Angebote wie Homeoffice und Coworking-Spaces vereinfachen dezentrale Arbeit und sorgen dafür, dass sich Beruf und Privatleben besser vereinbaren lassen. Sie ermöglichen das Arbeiten in ländlichen Regionen und senken die Pendlerzahlen.
Digitalisierung und Globalisierung bergen gleichermaßen Chancen wie Risiken, zumal sie sich regional und auch branchenspezifisch unterschiedlich auswirken. Millionen neuer Jobs entstehen – und ähnlich viele verschwinden. Gleichzeitig erwachsen mit all diesen Änderungen zahlreiche neue Anforderungen an Arbeitnehmer. Um sich für neue Aufgaben und Berufe zu qualifizieren, müssen sich immer mehr Deutsche daher regelmäßig weiterbilden.
Eine weitere Herausforderung ist der demografische Wandel: Die Bevölkerung in Deutschland altert und schrumpft mittel- bis langfristig. Damit geht künftig nicht nur die Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter weiter zurück. Gleichzeitig braucht es, wenn die Lebenserwartung steigt, auch mehr Pflegekräfte.
Wie also sieht die Zukunft der Arbeit konkret aus – und welche Entwicklungen müssen wir aktiv steuern? Die Analysen, Kommentare und Interviews in diesem Heft geben einen Überblick über die vielschichtige Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt. Die Autoren skizzieren, auf welche Art Politik, Verwaltung und Wirtschaft die Arbeitswelt transformieren können. Sie zeigen, wie Städte Büros und Industrie in Quartiere integrieren und damit Arbeit, Begegnung und Leben besser miteinander verschmelzen.
Redaktion:
Katharina Hackenberg
Stephanie Haury
Andrea Jonas
Birgit Kann
Marion Klemme
Eva Neubrand
Daniel Regnery
daniel.regnery@bbr.bund.de
Friederike Vogel
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Inhalt
Download der Einzelbeiträge: |
Dieter Läpple | Neue Arbeitswelten – eine Einführung
Wie lassen sich unsere Arbeitswelten in Zeiten der Digitalisierung so gestalten, dass sie einer kosmopolitischen Stadtgesellschaft Integrations- und Aufstiegsperspektiven bieten und den ökologischen Fußabdruck der Stadt verringern?
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| Karten: Erwerbstätige, Arbeitsvolumen
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Christian Schneemann,
Gerd Zika | Jobkiller und Jobcreator
Welchen Einfluss hat die Digitalisierung auf unseren Arbeitsmarkt und die Wirtschaft?
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Harald Trapp | Gig-Raum und Projekt-Raum
Viel ist in letzter Zeit die Rede von den Vor- und Nachteilen der Digitalisierung. Aber was für einen Raum produzieren die neuen Arbeitsformen auf Basis der digitalen Entwicklungen? Wie entwickelt sich beispielsweise das, was herkömmlich noch "Arbeitsplatz" heißt?
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Stefan Stuth | Führt Elternschaft in prekäre Beschäftigung?
Was passiert mit Erwerbstätigen, die wegen der Kinderbetreuung nicht im gewünschten Umfang erwerbstätig sein können? Der Autor wirft in diesem Beitrag einen Blick auf die Betreuungslücke für Kleinkinder und ihre Folgen für die Beschäftigungsverhältnisse von Müttern und Vätern. Er zeigt, dass mit steigender Kinderzahl das Risiko der prekären Beschäftigung steigt – vor allem für Mütter in den alten Bundesländern, wo die Ganztagsbetreuung schwach ausgebaut ist.
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| Karten: Minijobber (ausschließlich geringfügig Beschäftigte), Minijob als Nebenerwerb
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Gabriele Volz,
Andreas Wende | Flexibilisierung der Arbeit
Die Büroimmobilie vor dem Aus?
Technologie macht's möglich: Homeoffice, Arbeiten von unterwegs oder aber – ganz klassisch – im Büro. Je nach Bedarf. Der Strukturwandel verändert die Art und Weise des Arbeitens zunehmend. Das Wohlbefinden der Belegschaft ist dabei zum Geschäftsmodell geworden – die Bürofläche vom analogen Kostenblock zum technologisierten Innovationstreiber avanciert. Die Verfügbarkeit flexibler Flächen und attraktiver Standorte ist aber auch ein zentraler Aspekt im War for Talents. Sie hat das Potenzial, über den Erfolg ganzer Volkswirtschaften zu entscheiden. Immerhin bieten Staat und Wirtschaft rund zwei Drittel aller Beschäftigten einen Büroarbeitsplatz. Während sie andere Berufsbilder weniger stark verändert, trifft die Flexibilisierung der Arbeit insbesondere die Bürobeschäftigten.
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Im Gespräch mit Stefanie Fischer | "Wir müssen uns verändern"
Die Rolle von Changemanagement bei der Entwicklung von neuen Arbeitswelten
Stephanie Haury für die IzR im Gespräch mit Stefanie Fischer von der strategischen Unternehmensberatung M.O.O.CON
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Ulrich Bähr | Kaufmann, Kita, Coworking
Die Zukunft guter Arbeit liegt auf dem Land
Viele Deutsche leben auf dem Land und pendeln von dort täglich zur Arbeit – das kostet Zeit, Benzin und Nerven. Coworking-Spaces auf dem Land könnten die Pendelei eindämmen und viele ländliche Regionen wiederbeleben.
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Constanze Zöllter,
Stefanie Rößler,
Robert Knippschild | Mittelstädte als Standorte der Kultur- und Kreativwirtschaft
Erkenntnisse aus einem Experiment zum probeweisen Wohnen und Arbeiten in Görlitz
Erschwinglicher Wohnraum, alternative Schaffensorte, niedrigschwellige Akteursnetzwerke, Nähe und kreative Freiräume scheinen Mittelstädte zu alternativen Standorten für zunehmend überlaufene Großstädte zu machen. Das gilt vor allem für Menschen aus der Kultur- und Kreativwirtschaft. Das Experiment "Stadt auf Probe – Wohnen und Arbeiten in Görlitz" zeigt, inwiefern Mittelstädte diese Erwartungen erfüllen.
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Paola Branduini | Will Urban Agriculture rescue the current cities?
Urban Agriculture gives new work opportunities, selected by citizens frustrated by stressed and indoor jobs. But what exactly is Urban Agriculture that everybody is talking about?
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Martin Gornig,
Ramona Voshage | Reurbanisierung der Industrie
Neue Chance für die Stadt?
Mit der Digitalisierung steht die Industrie vor einem großen Umbruch, der auch die räumlichen Standortmuster verändert. Um Hinweise auf die Richtung der Strukturveränderungen zu gewinnen, analysieren die Autoren das industrielle Gründungsgeschehen. Spitzenreiter sind dabei großstädtische Regionen.
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Bernd Breuer | Neue Nutzungen an etablierten Produktions- und Arbeitsorten
Nicht jede Produktion ist still und sauber. Wo es lärmt und staubt, haben sich homogene Gewerbegebiete etabliert. Zugleich bieten die konventionellen Produktionsstandorte viele Möglichkeiten für neue Nutzungen.
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Christoph Klanten,
Gisela Schmitt | Urbane Produktion im Fokus integrierter Stadtentwicklung
Nachdem Produktionsbetriebe in Deutschland über mehrere Jahrzehnte hinweg überwiegend in suburbane Räume ausgelagert wurden, erscheint gegenwärtig die Reintegration der Produktion in innerstädtische Lagen wieder möglich und wünschenswert. Angesichts neuer Technologien und individualisierter Nachfragepräferenzen gewinnt der städtische Raum als Ort der Produktion und Verteilung von Gütern an Attraktivität.
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