Die Corona-Pandemie wirkt sich stark auf das Leben in den Städten aus. Geschäfte, Betriebe und Schulen mussten temporär schließen, vieles verlagerte sich in die digitale Welt. Seitdem rücken Themen in den Fokus, die schon lange relevant für eine zukunftsfähige Stadtentwicklung sind. Verstärkt wird über Resilienz, Vielfalt und Dichte von Städten diskutiert, über Möglichkeiten und Grenzen der Digitalisierung, über den Klimawandel, die Themen Wohnen und Arbeiten oder Mobilität.
Was die Pandemie auf lange Sicht für den städtischen Alltag bedeutet, lässt sich weiterhin kaum absehen. Vielfach zeigt sich, dass entgegen erster Mutmaßungen auch für die Stadtentwicklung keine neue Zeitrechnung beginnt. Doch kann die Stadtentwicklung die Krise vielleicht als Impuls für bereits anvisierte Weichenstellungen nutzen? Beschleunigt sie sogar manch positive Entwicklung? Und was lernen wir aus den Erfahrungen für den zukünftigen Umgang mit derart umfassenden Krisen? Die Autorinnen und Autoren beleuchten im neuen IzR-Heft die (veränderte?) Lage für Städte und Stadtentwicklung. Sie skizzieren mithilfe verschiedener Daten die jüngsten Entwicklungen, schätzen die Langlebigkeit bestimmter Trends in der Stadt ein und entwerfen Szenarien für die nahe Zukunft.
Die Ausgabe mit dem Titel „Corona und Stadtentwicklung – Neue Perspektiven in der Krise?“ ist im Franz Steiner Verlag erschienen. Weitere Infos zu den Bezugsbedingungen und Preisen finden Sie hier: >> weiterlesen
Redaktion:
Peter Jakubowski, Daniel Regnery, Friederike Vogel
izr@bbr.bund.de
Inhalt
Brigitte Adam, Marion Klemme | Die Stadt im Krisenmodus
Inwiefern sind Städte von der aktuellen Pandemie betroffen? Und wie kann die Stadtentwicklung – auch mit Blick auf künftige Weichenstellungen – darauf reagieren?
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Peter Jakubowski | Resilienz – Brauchen wir nach dem Corona-Schock neue Leitbilder für die Stadtentwicklung?
Das COVID-19-Virus hat eine Tiefenkrise ausgelöst, die viele neue Fragen zur Urbanität in einer Zeit nach Corona aufwirft. In dieser akuten Schockphase wird vielfach auch der Ruf nach einem neuen Leitbild in der Stadtentwicklung laut, das stärker auf ein Resilienzdenken fokussiert. |
Nadine Blätgen, Antonia Milbert | Dichte und Pandemie
Das BBSR führt seit Ausbruch der COVID-19-Pandemie auf Basis der detaillierten Daten des Robert-Koch-Instituts kleinräumige Analysen des Infektionsgeschehens durch. Der Beitrag stellt ausgewählte Analyseergebnisse vor – und zeigt, ob bislang belastbare räumliche Zusammenhänge erkennbar sind.
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Christa Reicher | Flächen- und Nutzungskonkurrenzen – Neue Prioritäten
Der Beitrag beleuchtet alte und neue Leitbilder der Stadtentwicklung vor dem Hintergrund der Corona-Krise. Er zeigt auf, wie die Idee der gesunden Stadt seit jeher die städtische Gestalt geprägt hat. |
Sascha Anders, Stefan Kreutz, Thomas Krüger | Corona und die Folgen für die Innenstädte
Der Beitrag skizziert, wie sich der strukturelle Wandel der unterschiedlichen innerstädtischen Funktionen fortsetzt. Im Fokus stehen die räumlichen und funktionalen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie. Dabei stellen die Autoren die Chancen heraus, die sich aus der gegenwärtigen Krise ergeben.
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Fabian Dosch, Stephanie Haury | Städtisches Grün in Pandemiezeiten
Die Pandemie verdeutlicht, wie elementar öffentliche Nahräume und eine urbane grüne Infrastruktur für die Stadtgesellschaft sind. Sie helfen aber nicht nur bei Krisen wie Pandemien und Klimawandel, sondern stärken den gesellschaftlichen Zusammenhalt, die Gesundheitsvorsorge und die Lebensqualität.
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Thomas Pütz | Berufsverkehr in Krisenzeiten
Der während der Corona-Pandemie zu beobachtende deutliche Rückgang des Berufsverkehrs ist maßgeblich auf zwei Faktoren zurückzuführen: Homeoffice und Kurzarbeit.
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Barbara Lenz, Claudia Nobis, Christine Eisenmann | Wie wirkt sich die Krise auf das Mobilitätsverhalten aus?
COVID-19 hat das öffentliche Leben und damit auch die Mobilität in voller Fahrt ausgebremst und uns alle in ein vor kurzem noch nicht für möglich gehaltenes "Reallabor" versetzt. Wie hat sich das Verkehrsgeschehen während des Lockdowns und in der Zeit danach verändert?
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Im Gespräch mit Claudia Kemfert | Klimawandel und Pandemien
Im Interview mit Daniel Regnery vom BBSR erklärt Claudia Kemfert, wo sich Pandemie und Klimakrise ähneln und wie wir mit beidem künftig umgehen. |
Christine Grüger, Fee Thissen | Digitale Kommunikation in Krisenzeiten
Damit Planverfahren nicht stillstehen, wurden mit dem Shutdown in der Coronakrise viele Veranstaltungen gestoppt, verschoben oder in den virtuellen Raum verlegt. Das hat einen rasanten Veränderungs- und Lernprozess angestoßen. Der Beitrag zeigt, wie sich Kommunikation im Digitalen verändert und worauf dabei zu achten ist. |
Matthias Horx | Die Städte von morgen
Wird die Corona-Krise dauerhaft etwas verändern? Etwas Bleibendes hinterlassen? Matthias Horx beschreibt, welche Veränderungen möglich sind – und welche Chancen das bringen könnte. Ein Essay. |