Die Diskussion um die Zukunft der Städte hat in den vergangenen Jahren an Fahrt aufgenommen. Die sozialen, ökonomischen und ökologischen Gegebenheiten ändern sich – auch auf städtischer Ebene. Gleichzeitig scheinen die Handlungsmöglichkeiten zu schrumpfen. Wie können Akteure aus Architektur, Planung und Städtebau künftige Konflikte in Städten beschreiben und vermitteln? Und vor allem: Wie können sie zu deren Lösung beitragen?
Professorinnen und Professoren aus der deutschsprachigen Forschungslandschaft haben sich zusammengeschlossen, um sich zu diesen Fragen auszutauschen. Sie zielen damit darauf ab, den Städtebau zwischen Planung und Architektur neu zu positionieren. Akteure aus Städtebau und Architektur sollen künftig stärker als bisher konkrete Räume, Programme und Strukturen vermitteln und gestalten, ohne dabei die Verbindung zwischen gebautem Raum sowie sozialen, politischen und wirtschaftlichen Gegebenheiten zu vernachlässigen.
In diesem IzR-Heft stellen die Forscherinnen und Forscher ihre aktuellen Positionen vor. Den Schwerpunkt legen sie dabei auf die Gestaltung von (wachsenden) Städten – und auf Themen wie Einfügung, Nutzungsmischung, Bodenpolitik oder die Digitalisierung. Mit Blick auf die städtische Vielfalt sollen die Beiträge den Diskurs über Stadt in Praxis und Lehre öffnen und zu weiteren Überlegungen und Kooperationen führen.
Redaktion:
Christian Holl, Robert Kaltenbrunner, Daniel Regnery
izr@bbr.bund.de
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Inhalt
Christian Holl, Robert Kaltenbrunner | Stadt denken, Stadt machen
Eine Einführung
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Leonhard Schenk | Stadtbaukunst
Schon länger fordern verschiedene Akteure die Neuentdeckung der Stadtbaukunst. Wie lässt sich diese umsetzen? |
Maren Harnack | Lücken für das Unplanbare
Altbauquartiere werden in Deutschland hochgeschätzt, während Neubauquartiere fast immer als seelenlos gelten. Welche Konsequenzen sind daraus abzuleiten? |
Yasemin Utku | Weiterbauen: gut fügt sich (ein)
Wie können Städtebau und Architektur städtische Bereiche angemessen erneuern?
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Stefan Kurath | Städtebau im Alltag
Architektinnen und Architekten müssen Aushandlungsprozesse und gewachsene, großräumige Strukturen stärker berücksichtigen. |
Stephan Trüby | Die kompakte Stadt in der Krise
Was sich seit Jahren oder gar Jahrzehnten immer deutlicher abzeichnet, hat die COVID-19-Pandemie besonders verdeutlicht: Viele Menschen können es sich nicht mehr leisten, in der kompakten Stadt zu leben. |
Jörg Leeser | Wege zur produktiven Stadtregion
Nach Jahren der Trennung von Wohnen und Arbeiten ist die Produktion aus vielen Städten so gut wie verschwunden.
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Bernd Kniess | Terrapolis bewohnen
Sich der eigenen Verflechtungen bewusst zu werden, öffnet einen anderen Blick auf Bewohnbarkeit, Wohnen und Wohnungspolitik. |
Florian Hertweck | Städtebau ökologisch, ökonomisch und sozial gestalten
Wie lässt sich die Spekulation mit Boden und Immobilien in Städten eindämmen und die Handlungsfähigkeit der öffentlichen Hand verbessern? |
Benedikt Boucsein | Städtebau und Klimawandel
Genau wie die Gesellschaft als Ganzes müssen sich Architektur und Städtebau künftig radikal anpassen. |
Nina Gribat | Gemeinwohlorientierte Partizipation im Städtebau
Die Autorin beschreibt die Anfänge der Beteiligung im Städtebau vor rund 50 Jahren und vergleicht sie mit heutigen Konflikten. |
Melanie Humann | Digitalisierung im kooperativen Städtebau
Kooperativer Städtebau zeichnet sich durch Zusammenarbeit aus. Digitalisierung kann hier unterstützen.
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Andrea Benze | Inklusion im Städtebau
Damit Stadt wirklich für alle da ist, braucht es ein anderes Verständnis von Inklusion: Eins, das auf Diversität und Orte der Begegnung setzt.
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Stefan Rettich | Für einen Städtebau des Widerspruchs
Wir stehen vor einem großen Stadtumbau. Der Bestand, seine Geschichte und Weiterentwicklung sollten dabei im Fokus stehen. |
Joachim Schultz-Granberg | Facettenreiche Städte
Wie sollen wir mit unseren Städten voller Brüche und komplexen räumlichen, sozialen und organisatorischen Gefügen umgehen? |
Björn Severin, Volker Kleinekort | Identität und Differenz in der Stadt von heute
Stadt braucht Wiedererkennbarkeit und Unterscheidung – räumliche Identifikation und bauliche Differenz. |
Andreas Garkisch | Der Städtebau von morgen
Die Diskussion, wie wir unsere Städte gestalten, hat wieder eine neue Dynamik bekommen. Welchen gesellschaftlich relevanten Beitrag kann Städtebau dabei leisten? |