Die räumliche Entwicklung wird zunehmend als Teil der europäischen Integration verstanden. Um dieser Bedeutungszunahme Rechnung zu tragen, startete im Jahr 2002 das ESPON Programm 2006 (European Spatial Planning Observation Network). Wichtigstes Ziel des ESPON Programms ist es, wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse über die Raumentwicklung in Europa und die raumpolitischen Prozesse auf europäischer Ebene zu erarbeiten. Insbesondere sollen Informationsdefizite, die im Laufe der Entwicklung des EUREK (Europäisches Raumentwicklungskonzept) deutlich wurden, abgebaut werden. Die im Rahmen des ESPON Programms 2006 begonnenen Arbeiten werden im gerade angelaufenen ESPON Programm 2013 fortgeführt.
Die vorliegende Studie wertet die Ergebnisse des ESPON Programms 2006 aus nationaler Perspektive aus. Im Mittelpunkt steht die Einordnung und Betrachtung der europaweiten Ergebnisse aus deutscher Sicht. Mit dieser Vorgehensweise werden mehrere Ziele verfolgt:
- Die Betrachtung aus nationaler Perspektive soll die Verständlichkeit der ESPON Ergebnisse verbessern, um so den Nutzen für deutsche Akteure zu steigern.
- Indem die Ergebnisse von der europäischen auf die nationale Ebene heruntergebrochen werden, wird eine Perspektivenerweiterung vollzogen, durch welche neue Erkenntnisse aus den bestehenden Ergebnissen gewonnen werden.
- Im Rahmen der thematischen Analyse sollen die Prioritäten der Territorialen Agenda der Europäischen Union mit der Raumentwicklung in Deutschland in Beziehung gesetzt werden.
- Mit der Analyse der Ergebnisse ist außerdem eine Bewertung des ESPON Programms 2006 verbunden. So sollen für die zukünftige Weiterführung des ESPON Programms fundierte Schlussfolgerungen getroffen werden.
Die Grundlage für die Analysen liefern die 34 Projekte des ESPON Programms 2006, deren Berichte ausgewertet wurden.
Bearbeitung:
Leibniz-Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung, Erkner
Abteilung 1 - Regionalisierung und Wirtschaftsräume
Prof. Dr. Hans Joachim Kujath, Dr. Sabine Zillmer, Kai Pflanz
Spatial foresight GmbH, Luxemburg
Dr. Kai Böhme
Raumkom / Institut für Raumentwicklung und Kommunikation, Trier
Dr. Christian Muschwitz
Spiekermann & Wegener / Stadt- und Regionalforschung, Dortmund
Klaus Spiekermann
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Bonn
Dr. Peter Schön (Leitung),
Volker Schmidt-Seiwert (
volker.schmidt-seiwert@bbr.bund.de
),
Kerstin Greiling, Dirk Gebhardt (
dirk.gebhardt@bbr.bund.de
)
Inhalt
- Einleitung
1.1 Hintergrund und Ziele des Projektes
1.2 Deutschland in Europa - Ergebnisse im Überblick
- Deutsche Städte im europäischen Netz
2.1 Europäische Stadtregionen
2.2 Nationale Städtesysteme
2.3 Fazit: Deutsche Städte im europäischen Kontext
- Wettbewerbsfähigkeit und Innovation
3.1 Wirtschaftliche Konzentration
3.2 Deutschland im Lichte des europäischen Lissabon-Prozesses
3.3 Regionale Branchenstrukturen
3.4 Auf dem Weg in die Informationsgesellschaft
3.5 Fazit: Deutschlands Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit in Europa
- Netzinfrastrukturen für Verkehr und Innovation
4.1 Globale Verflechtungen
4.2 Erreichbarkeit europäischer Regionen
4.3 Erreichbarkeit und regionale Wirtschaftskraft
4.4 Prognose regionaler Auswirkungen europäischer Verkehrspolitiken
4.5 Fazit: Verkehrs- und Kommunikationsinfrastrukturen
- Demographische Trends und Perspektiven
5.1 Bevölkerungsentwicklung
5.2 Alterung
5.3 Fazit: Demographische Trends
- Status und Perspektiven ländlicher Räume
6.1 Stadt-Land vs. Land-Stadt: Was ist der ländliche Raum?
6.2 Europäische Politiken im ländlichen Raum
6.3 Zukunft der ländlichen Räume
6.4 Fazit: Ländlicher Raum in Europa
- Umwelt, natürliches Erbe und Risikomanagement
7.1 Das natürliche Erbe in Europa
7.2 Fragmentierung der Landschaft in Europa und in Deutschland
7.3 Natürliche und technologische Risiken in Europa und Deutschland
7.4 Fazit: Natürliches Erbe und Risikomanagement
- Deutschlands mögliche Zukünfte in Europa
8.1 Drei räumliche Szenarien für Europa
8.2 "Irgendwo über dem Regenbogen?" - Ein europäisches Wunschbild
8.3 Fazit: Deutschland zwischen Konzentration und Marginalisierung
- Schlussfolgerungen
9.1 Leistungen, Herausforderungen und Grenzen des ESPON Programms 2006
9.2 Deutschland im Lichte der Territorialen Agenda
- Literatur
Neben dieser deutschen Langversion ist eine 20-seitige Kurzversion in deutscher und englischer Sprache erhältlich.
>> deutsche Kurzfassung
>> englische Kurzfassung
Die Veröffentlichung ist ein Ergebnis des Ressortforschungsprojektes "Analyse der Ergebnisse des ESPON-Programms 2006 - Aussagen und Bedeutung für Deutschland".
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