In den Jahren 1995 bis 1999 wurden im Rahmen des ExWoSt eine Reihe von Pilotprojekten entwickelt mit dem Ziel, bundeseigene Konversionsgrundstücke beschleunigt und verbilligt für den familiengerechten Wohnungsbau bereitzustellen. Hauptaufgabe der Pilotprojekte sollte sein, darauf hinzuwirken, dass familiengerechter Wohnungsbau für die Zielgruppe "junge Familien mit Kindern" schnell, preisgünstig und umweltgerecht realisiert wird. Mit der Durchführung der Pilotprojekte war die Forschungs- und Informationsgesellschaft für Fach- und Rechtsfragen der Raum- und Umweltplanung mbH (FIRU), Kaiserslautern, beauftragt. Die vorliegende Veröffentlichung in der Reihe Werkstatt: Praxis dokumentiert die wichtigsten Ergebnisse.
Die Projektentwicklung des familiengerechten Wohnungsbaus wurde in sechs Handlungsfeldern betrieben. Sie werden in einem Handlungsleitfaden "Familiengerechter Wohnungsbau auf Konversionsflächen" ausführlich vorgestellt. Die Handlungsfelder betreffen im Einzelnen die Aktivitäten Projekt konstituieren, inhaltlich definieren, planen, finanzieren, umsetzen und verwirklichen. Entsprechend dem entwickelten Handlungsleitfaden wurden sieben Pilotprojekte zur Realisierung von familiengerechtem, beschleunigtem sowie Kosten und Flächen sparendem Wohnungsbau auf Konversionsflächen durchgeführt. Folgende wesentlichen Ergebnisse sind erzielt worden:
Im Mai 1999 - und damit knapp vier Jahre nach den ersten Überlegungen zur Realisierung von familiengerechtem Wohnungsbau auf bundeseigenen Konversionsflächen - haben alle sieben Maßnahmen den Übergang vom Planen zum Bauen vollzogen bzw. sind in weiten Teilen bezugsfertig abgeschlossen. Damit ist die entscheidende Hürde zur Baufertigstellung und zum anschließenden Bezug durch die jungen Familien mit Kindern überwunden.
Damit sind die zwei wichtigsten Ziele erreicht.
Die Pilotprojekte belegen, dass eine erfolgreiche Konversion ehemaliger Militärflächen für den zivilen, familiengerechten Wohnungsbau möglich ist. Mit Blick auf die seitens des Bundes als Gesetzes- und Verordnungsgeber zu schaffenden Voraussetzungen ist zu konstatieren, dass der notwendige bundesgesetzgeberische Rahmen und Spielraum für eine zielgerichtete Wiedernutzung vorhanden und ausreichend ist.
Dies gilt insbesondere auch für die Verbilligungsgrundsätze des Bundes. Über die Möglichkeit der verbilligten Grundstücksbereitstellung haben sie einen entscheidenden Beitrag zur Einhaltung der mit den Pilotprojekten angestrebten Gesamtkosten im Einfamilienhauswohnungsbau von max. 300.000 DM inklusive Grundstück und Erschließung als finanzierbarer Gesamtkostenobergrenze geleistet.
Insgesamt sind die Pilotprojekte des Bundes positive Beispiele erfolgreicher Konversion. Insofern wirken sie als "best practices" des familiengerechten Wohnungsbaus auf Konversionsflächen auch beispielgebend für andere Konversionsflächenentwicklungen. Dabei setzt der Bund durch die verbilligte Einzelbereitstellung bundeseigener Grundstücke und auch durch weitergehendes Engagement bei der Aufbereitung und Erschließung der Konversionsareale ein deutliches Signal in Richtung der Gemeinden und sonstigen Flächeneigentümer.
