Die Strom- und Wärmegewinnung aus erneuerbaren Energien (EE) ist im Vergleich zur fossilen Energieerzeugung wesentlich raumgreifender. Zwar ist die Intensität der Auswirkungen der einzelnen Anlagen auf Raum und Umwelt deutlich geringer, der Gesamtbedarf an Fläche ist aufgrund der niedrigeren Energiedichte jedoch deutlich größer. Mit der weiteren Zunahme der Nutzung EE verstärkt sich der Druck auf die aus energiewirtschaftlicher Sicht gut geeigneten Flächen. Schon heute, bei einem EE-Anteil von ca. 20 % am Bruttostromverbrauch [BMU 2012c], bestehen daher vielfältige Konflikte mit bestehenden Nutzungen und Schutzinteressen. Mit Realisierung des Bundesziels, bis 2020 den EE-Anteil am Bruttostromverbrauch auf 35 % und bis 2030 auf 50% zu erhöhen, werden sich diese Flächennutzugskonflikte weiter verschärfen.
Vor dem Hintergrund begrenzter Flächenressourcen muss daher bereits auf Bundesebene parallel zur Erarbeitung von Strategien zum Ausbau der EE-Nutzung der Frage nachgegangen werden, ob und wie die Ausbaupfade und -ziele umwelt- und raumverträglich umgesetzt werden können. Dies nicht zuletzt, um der grundlegenden Anforderung Rechnung zu tragen, dass die abschätzbaren Auswirkungen des Ausbaus EE die natürliche Umwelt nicht erheblich beeinträchtigen und mit den bestehenden sowie geplanten Raumnutzungen und -funktionen vereinbar sein sollen.
Herausgeber
Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), Berlin
Referat G 30
Auftragnehmer
Bosch & Partner GmbH, Hannover
Dr. Wolfgang Peters, Sven Schicketanz, Dr. Marie Hanusch, Alexandra Rohr, Miriam Kothe, Pascal Kinast
in Kooperation mit
Leipziger Institut für Energie GmbH, Leipzig
Matthias Reichmuth, Christian Lorenz, Anne Scheuermann, Alexander Schiffler, Gerd Schröder
Wissenschaftliche Begleitung
Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)
Klaus Einig
Dr. Brigitte Zaspel-Heisters
Inhalt
Kurzfassung
Teil A - Endbericht
- Zielsetzung und Aufbau des Berichts
- Methoden und Ergebnisse vorliegender Erhebungen der Flächenpotenziale für den Ausbau erneuerbarer Energien auf Bundes- und Landesebene
- Ausbauziele des Bundes und der Länder
- Formen der Flächeninanspruchnahme und Raumwirkung der EE-Sparten
- Methodik der Potenzialanalyse flächenneutraler EE-Nutzungen
- Methodischer Ansatz zur Potenzialanalyse der flächenrelevanten EE-Sparten Windenergie und PV-Freiflächen
- Methodischer Ansatz der Potenzialanalyse für Bioenergie aus Anbaubiomasse
- Ermittelte Potenziale erneuerbarer Energien auf Bundesebene
- Übertragbarkeit der Methodik zur Abschätzung der Flächenpotenziale für die Nutzung Erneuerbarer Energien
- Ausblick und weiterer Forschungsbedarf
Teil B - Anhang
- Ausbauziele der Bundesländer Baden-Württemberg und Sachsen
- Übersicht der zentralen Zielstellungen und Methoden einschlägiger Potenzialstudien erneuerbarer Energien auf Bundes- und Landesebene
- Überblick der Ausbauziele und -pfade für erneuerbare Energien auf Bundesebene bis 2030/32
- Übersicht der verwendeten Nutzungs- und Flächenkategorien der ATKIS Daten
- Flächenkategorien für eine bundesweite Potenzialanalyse mit exemplarischer Bewertung der Konfliktrisikostufen
- Festgelegte technische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen für die EE-Sparten
- Spartenübergreifende Rahmenbedingungen
- Strombedarfsanalyse auf Bundesebene
Quellenverzeichnis
Die Veröffentlichung ist ein Ergebnis des allgemeinen Ressortforschungsprojekts "Räumlich differenzierte Flächenpotenziale für erneuerbare Energien in Deutschland".
>> weitere Informationen