„Gemeinwohl“ ist ein schwer zu greifender Begriff. In dieser Unschärfe liegt die Chance, miteinander im Gespräch zu bleiben. Das vorliegende Glossar reflektiert, was Gemeinwohl bedeutet und was der Begriff in täglichen Aushandlungsprozessen zwischen individuellen Freiheiten und kollektiven Bedarfen leisten kann. Das Reizvolle am Begriff Gemeinwohl ist, dass er eben nicht eindeutig und deswegen auch entwicklungsfähig ist. Er kann sich mit der Gesellschaft verändern. Dieses Glossar stellt als Momentaufnahme und ohne Anspruch auf Vollständigkeit einige Bausteine vor, die wichtig für die Gestaltung eines Stadtquartiers für alle sind. Es ist also auch ein Leitfaden der gemeinwohlorientierten Stadtentwicklung.
Es soll zu einer sachlichen Verständigung zwischen neuen und alten Stadtentwicklungsakteuren, zwischen Fachleuten und Laien, sowie zwischen Wissenschaft und Praxis beitragen. Es soll den Austausch stadtentwicklungspolitischer Akteure auf allen Ebenen intensivieren und gemeinsame Ziele sowie konkrete Umsetzungsideen einer gemeinwohlorientierten Stadtentwicklung stärken. Es entstand in einem koproduktiven Prozess: auf Initiative des BBSR trafen sich im Sommer 2019 Stadtmacher aus großen und kleinen Städten Deutschlands, um rund 100 Begriffe zu diskutieren und zu konkretisieren. Auf dieser Basis entwickelten BBSR und das Büro stadtstattstrand das Glossar weiter und so entstand eine Begriffssammlung, von A bis Z, von Aneignung über Experiment bis Zukunft.
Wissenschaftliche Begleitung
Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
Referat I 2 – Stadtentwicklung
Stephan Willinger (
stephan.willinger@bbr.bund.de
)
Lisa Schopp
Auftragnehmer
Team stadtstattstrand
Laura Bruns
Leona Lynen
Konrad Braun
Inhalt
- Gemeinwohl als Motor einer koproduktiven Stadtentwicklungspolitik
- Crowdsourcing und Common Comments
- Klaviatur des Gemeinwohls
- Kleinräumige Leerstandsanalyse in Fallstädten/-regionen
- Entwicklung der regionalisierten, bundesweiten Leerstände
- Konsequenzen der Leerstandsentwicklung