Die Veröffentlichung zeigt auf, wie mit raumplanerischen Strategien und raumordnerischen Festlegungen die Planungspraxis einen Beitrag zur räumlichen Risikovorsorge leisten kann. Grundlage sind die Erkenntnisse einer MORO-Studie, die den bestehenden Risikomanagementansatz der Region Köln mit den Modellregionen Stuttgart und dem Planungsraum I in Schleswig-Holstein weiterentwickelt hat. Die Veröffentlichung thematisiert ein breites Spektrum an Gefahren und Risiken und legt Wert auf Übertragbarkeit der Erkenntnisse.
Nicht nur extreme Wetterereignisse wie Hochwasser, Starkregen oder Stürme nehmen in ihrer Intensität und Häufigkeit, aber auch in ihrem Schadensausmaß zu. Wir sind als Gesellschaft gezwungen, uns intensiver als in der Vergangenheit mit den Auswirkungen solcher Ereignisse auseinanderzusetzen und mögliche Risiken bereits vorausschauend in den Blick zu nehmen. Dabei müssen wir uns mit folgenden Fragen befassen: Was sind raumbedeutsame Risiken? Wie lassen sich Risiken analysieren und bewerten? Welche Rolle übernimmt die Raumordnung im Kontext der Risikovorsorge?
Hierzu liegen bereits wichtige Erkenntnisse und Ansätze vor, allerdings haben diese bis heute kaum Eingang in die Planungspraxis gefunden. Im Rahmen des MORO konnte ein strategisch-institutioneller Rahmen zur räumlichen Risikovorsorge in der Regionalplanung abgesteckt werden. Dazu wurde gemeinsam mit Trägern der Regionalplanung ein Ansatz für ein integriertes Risikomanagement entwickelt, der bei der Fortschreibung und Neuaufstellung von Regionalplänen Anwendung finden soll. Es wurde jedoch auch offenkundig, dass noch erheblicher Forschungsbedarf besteht, um die räumliche Risikovorsorge für die Planungspraxis aus normativer, methodischer wie planungsrechtlicher Sicht zugänglich zu machen.
Wissenschaftliche Begleitung
Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
Referat I5 - Digitale Stadt, Risikovorsorge und Verkehr
Thomas Pütz (
thomas.puetz@bbr.bund.de
)
Begleitung im Bundesministerium
Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI)
Referat H III 1 – Grundsatz; Raumordnung
Jens-Uwe Staats, jens.staats@bmi.bund.de
Auftragnehmer
empirica ag
agl Hartz • Saad • Wendl
Landschafts-, Stadt- und Raumplanung
Andrea Hartz, Sascha Saad, Stephanie Bächle
In Kooperation mit:
plan + risk consult – Prof. Dr. Greiving & Partner
Ingenieurgesellschaft für Raumplanung und Umweltforschung
Mark Fleischhauer, Prof. Dr. Stefan Greiving,
Christina Gollmann, Madeleine Kirstein, Bich-Hien Nguyen
Inhalt
Vorwort
Zusammenfassung
- Risikovorsorge in der räumlichen Planung
- Ein Risikoansatz für die Raumplanung
- Ermittlung raumbedeutsamer Risiken
- Multigefahren, Multirisiken und Kaskadeneffekte
- Ansätze und Strategien der Risikovorsorge in der Raumplanung
- Umgang mit spezifischen Nutzungen
- Die formellen Instrumente der Raumordnung
- Integriertes Risikomanagement
- Ausblick
Literatur