Die Braunkohlereviere in Deutschland befinden sich in einem tiefgreifenden wirtschaftsstrukturellen und gesellschaftlichen Transformationsprozess. Seine Ausgangsbedingungen, Fortschritte und Wirkungen werden in verschiedenen Themenfeldern wissenschaftlich und handlungsorientiert begleitet. Die Bedeutung der räumlichen Strukturen in den Revieren und ihre Rolle für den Strukturwandel wird im Gesamtzusammenhang bislang jedoch nur nachrangig berücksichtigt.
Die Raumstrukturanalyse nimmt sich dieser Betrachtungslücke an. Sie dient der vergleichenden Aufbereitung räumlicher Strukturen und Merkmale, die eng an demografische, wirtschaftliche und ökologische Entwicklungen und Perspektiven gekoppelt sind und die Heterogenität zwischen den und innerhalb der Reviere kennzeichnen.

Die Analyse ist als Vergleich der drei Braunkohlereviere angelegt. Die untersuchungsleitenden Fragen zielen auf die Auseinandersetzung mit dem physischen Raum: Welche Raumstrukturen prägen die Braunkohlereviere? Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede können im Vergleich der Reviere identifiziert werden?

Aus der Analyse lassen sich erste Erkenntnisse ableiten. So sind die Ausgangs- und Rahmenbedingungen der drei Reviere hinsichtlich der untersuchten Raumstrukturmerkmale und Raumabgrenzungen sowie der räumlichen Logiken stark heterogen. Die Zuschnitte der Braunkohlereviere wurden als neue „Raumeinheit“ zu bereits vorhandenen Raumkategorien und -sortierungen hinzugefügt. Die Reviere folgen damit administrativen Grenzen, nicht der unmittelbaren räumlichen Nähe zur Braunkohlewirtschaft oder gelebten Raumidentität.

Wissenschaftliche Begleitung
Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung
Kompetenzzentrum Regionalentwicklung, Cottbus
Referat SR 2 „Regionale Strukturpolitik, Raumentwicklungsförderung“
Dr. Juliane Ribbeck-Lampel ( juliane.ribbeck-lampel@bbr.bund.de )

Autorin und Autoren
Dr. Juliane Ribbeck-Lampel, Paul Spohr, Dr. Andreas Otto